Bernadette Heilige Bernadette im deutschen Lourdes

Marpingen · Der Reliquienschrein der Schutzpatronin der Armen war für zwei Tage in Marpingen zu sehen. Während der Station einer langen Pilgerreise hatten Gläubige auch die Gelegenheit zum privaten Gebet.

 Der Glassarg mit den Reliquien der Heiligen Bernadette in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.

Der Glassarg mit den Reliquien der Heiligen Bernadette in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt.

Foto: Frank Faber

Hoher Besuch in der Marpinger Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Zwei Tage wurde der Reliquienschrein der Heiligen Bernadette Soubirous aus Lourdes im Altarraum des Gotteshauses ausgestellt. Es ist das erste Mal, dass der Schrein auf eine Deutschlandreise gegangen ist. Er enthält ein Stück des Rippenknochens und Hautpartikel der Heiligen Bernadette. Bundesweit hat der Malteser Hilfsdienst den Transport von Station zu Station übernommen und den Schrein  aus dem Bistum Speyer nach Marpingen chauffiert. „Die große Kiste mit dem Schrein wiegt 40 Kilogramm. Das Schwerste daran ist die Holzverpackung“, teilte Robert Austerschmidt vom Malteser Hilfsdienst Speyer mit. Na dann mal vorsichtig ran!

Gemeinsam hievten Austerschmidt, Pastor Volker Teklik, der stellvertretende Vorsitzende der Pfarreiengemeinschaft Marpingen, Heribert Schmitt, sowie Gemeindereferent Andreas Diegler die Kiste aus dem Fahrzeug und dann die Treppenstufe hinauf bis zum Eingang der Kirche. Mit dem dort bereitstehenden Rollwagen wurde der verpackte Glassarg mit den Überbleibseln Bernadettes bis zum Altar gefahren und enthüllt. „Wir wollten den Schrein hier am Altar haben, so entsteht eine direkte Verbindung zur Messe“, erklärte Pastor Teklik.

Doch was hat Marpingen denn für einen Bezug zur Heiligen Bernadette? „Das ergibt sich durch die Marienverehrung im Härtelwald“, begründete der Kirchenmann. Die Marienerscheinungen, die sich in den 1870er-Jahren in Marpingen zugetragen haben sollen, erregten europaweit Aufsehen. Der Ort wurde von Anhängern als „deutsches Lourdes“ bezeichnet, beschäftigte aber auch die Gerichte im Rheinland sowie den preußischen Landtag in Berlin.

Der zweitägige Aufenthalt des Schreins wurde mit einem Programm in der Pfarrkirche gefeiert. Gleichzeitig hat die Frauengemeinschaft den Abschluss des Elisabethentags begangen. Das Festamt zur Eröffnung der Gebetstage am Montag zelebrierte der Trierer Bischofskaplan Marco Weber, die Predigt sprach Pastor Teklik. In Form einer Prozession schritten anschließend die Gläubigen um den Schrein herum. „Alle sollen die Möglichkeit bekommen, den Schrein einmal berühren zu können“, meinte Teklik.

 Pastor Volker Teklik, Robert Austerschmidt und Ruth Bellmann (von links) befördern den Reliquienschrein an seinen Platz.

Pastor Volker Teklik, Robert Austerschmidt und Ruth Bellmann (von links) befördern den Reliquienschrein an seinen Platz.

Foto: Frank Faber

Nach dem Festamt am Dienstag, in dem die Bergleute dienten, standen Betstunden und eine Messe mit Beteiligung einer Pilgergruppe an. Nach der feierlichen Vesper wurden die Reliquien in der Kirche Maria Himmelfahrt verabschiedet. Der Malteser Hilfsdienst aus Niederlosheim beförderte den Schrein nach Lebach, wo er am heutigen Mittwoch in einer Lichterprozession präsentiert wird. Letzte Station der Tour durch insgesamt 16 deutsche Bistümer ist am kommenden Samstag der Dom zu Trier.

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