Flüchtlingskinder gingen mit auf Eiersuche

Alsweiler · Das Alsweiler Jugendrotkreuz engagiert sich für syrische Familien, die in ihrem Dorf untergebracht sind. Gemeinsam mit den Kindern aus dem Bürgerkriegsland ging's in der letzten Gruppenstunde vor Ostern auf Eiersuche.

 Die JRK-Kinder mit den Leiterinnen Rosi Kipper, Alexa Kipper und Christina Recktenwald nach der erfolgreichen Ostereiersuche. Foto: Ames

Die JRK-Kinder mit den Leiterinnen Rosi Kipper, Alexa Kipper und Christina Recktenwald nach der erfolgreichen Ostereiersuche. Foto: Ames

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Während die Kinder drinnen mit Eierlauf beschäftigt waren, übernahmen die Gruppenleiterinnen des Jugendrotkreuzes (JRK), Alexa Kipper und Christina Recktenwald, den Job des Osterhasens. Gut versteckt harrten die Nester auf dem Gelände des DRK-Heimes ihrer Entdeckung, als die Eiersucher ins Freie eilten, um jeden Stein umzudrehen.

Doch keine Sorge, für alle war ein Präsent da. Auch für die syrischen Kinder, die mittlerweile regelmäßig an den Gruppenstunden teilnehmen. JRK-Leiterin Rosi Kipper: "Es hat ein wenig gedauert, das Vertrauen der syrischen Eltern zu gewinnen. Schließlich kannten sie uns nicht." Mittlerweile seien freundschaftliche Bande geknüpft worden. "Sie sind sehr dankbar, und sie wollen auch den Kontakt mit den Leuten im Ort." Die JRK-Kinder haben die Neuen prima aufgenommen. "Ich finde es gut, dass sie dabei sind", berichtet Alina (13). Hannah (8) fügt hinzu: "Es ist schön, dass wir hier alle lernen, wie man helfen kann." Währenddessen meint Abdulah (8), der schon gut Deutsch kann, dass ihm das Spielen in der Turnhalle am meisten Spaß macht.

Durch einen Artikel in der Saarbrücker Zeitung hatte Rosi Kipper erfahren, dass in Alsweiler syrische Flüchtlinge untergebracht sind. Schnell sei im JRK der Entschluss gefasst worden, etwas zu tun. Seit Ende vergangenen Jahres veranstalten sie monatliche Treffen, haben schon zusammen eine Weihnachtsfeier veranstaltet und Kostüme für den Fastnachtsumzug geschneidert. Fünf syrische Kinder im Alter von vier bis 13 Jahren besuchen zudem die freitäglichen JRK-Gruppenstunden und nehmen an der Ausbildung teil. Für dieses Engagement heimste das JRK Alsweiler sogar einen Preis ein: Bei der Internetwahl der Stiftung Sonnenseite belegten sie den ersten Platz im Saarland. Das Preisgeld von 1000 Euro soll für weitere Aktivitäten genutzt werden, eine Schnitzeljagd durch Alsweiler ist bereits geplant. Auch ein Computer mit Übersetzungssoftware steht auf der Liste, um Texte für die Eltern auf Arabisch zu übersetzen. Aktuell bittet das JRK noch um Spenden: Für Ausflüge werden zugelassene Kindersitze (für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren) benötigt.

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