Handball Eine ganz bittere Schlussphase

Marpingen · Die Handballer der HSG Nordsaar verlieren erst Jens Staub durch Verletzung und dann das Spiel gegen den Dauerrivalen TV Niederwürzbach mit einem Tor Unterschied.

 HSG-Torhüter Daniel Mörsdorf ist bedient. Hauchdünn verlor sein Team gegen den TV Niederwürzbach.

HSG-Torhüter Daniel Mörsdorf ist bedient. Hauchdünn verlor sein Team gegen den TV Niederwürzbach.

Foto: Horst Klos

Doppeltes Pech für die Handballer der HSG Nordsaar: Zehn Minuten vor dem Ende der Saarlandliga-Begegnung gegen den Tabellendritten TV Niederwürzbach musste Jens Staub verletzungsbedingt vom Platz, vier Sekunden vor Ultimo kassierten seine Mitspieler dann den alles entscheidenden Treffer zur 29:30-Heimniederlage. „Wenn es am Ende nur ein Tor Unterschied ist, ist das schon richtig bitter“, sagte der enttäuschte HSG-Rechtsaußen Lukas Böing nach der Schluss-Sirene. Ein Unentschieden, so fand Böing, wäre gerecht gewesen.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase geriet die HSG vor 250 Zuschauern in der Marpinger Sporthalle nach 19 Minuten mit 7:11 in Rückstand. Beide Schlussmänner, Daniel Mörsdorf und Nicolas Lezaud, bekamen kaum einmal die Hand an den Ball – auch weil ihre Vorderleuten es nicht schafften, die TVN-Werfer Johannes Leffer und Maximilian Bölke konsequent beim Abschluss zu stören. HSG-Trainer Marko Heidemann reagierte und stellte auf eine defensivere Variante um. „Danach lief es hinten besser“, meinte er. Bis zum Halbzeitpfiff kam Nordsaar wieder auf 15:16 heran.

Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie immer intensiver. Leider konnten die Unparteiischen dem Tempo beider Mannschaften nicht mehr folgen und trafen mehrere strittige Entscheidungen. Gästetrainer Christian Schöller ordnete eine enge Deckung von HSG-Rückraumspieler Sebastian Stoll an, der trotzdem zum 25:24 und 26:25 (51. Minute) traf. Im Angriff darauf verletzte sich Rückraumspieler Jens Staub (sechs Tore) ohne Einwirkung eines Gegenspielers. Erste Diagnose: Muskelfaserriss in der Wade.

Die Gäste fanden nach der Unterbrechung schneller zu ihrem Spielrhythmus: Bölke und David Leffer erzielten die 27:26-Führung. Auf der Gegenseite scheiterte Böing mit einem Siebenmeter an seinem früheren Mannschaftskameraden Björn Feit im Niederwürzbacher Kasten (56.). Michael Paschke markierte das 27:27, dann folgten lautstarke Proteste der Spieler und vom HSG-Anhang von der Tribüne. Nach Ansicht der Schiedsrichter soll Jan-Luca Schön bei einer Abwehraktion im Kreis gestanden haben. Alle Aufregung war umsonst: Nordsaar-Torhüter Mörsdorf parierte den Strafwurf von Bölke.

Doch der TVN kontert. Maximilian Junius erzielte vor 40 Sekunden dem Abpfiff das 29:28, doch kurz darauf flog Gästespieler Fabian Germann vom Feld. Riesenjubel dann in der Halle, als HSG-Linksaußen Schön den Ball zum 29:29 versenkte. Mit dem Wiederanwurf holte der TVN einen Freiwurf raus und Trainer Schöller sofort eine Auszeit. Zehn Sekunden waren anschließend noch zu spielen. Und nicht die üblichen Verdächtigen, Bölke oder Johannes Leffer, schlossen den letzten Angriff des TVN ab, sondern Kreisläufer Julian Ternette, der vier Sekunden vor der Schlusssirene zum 30:29-Auswärtssieg einwarf. „Es war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften, aber mit Pech für uns“, resümierte Heidemann.

Mit 10:10 Punkten belegt die HSG Platz acht in der Tabelle. Am Sonntag, 18 Uhr, geht es zum Tabellenzwölften TV Merchweiler.

Die Tore für die HSG Nordsaar: Jens Staub 6, Sebastian Stoll 5, Björn Schwab 5/1, Michael Paschke 3, Lukas Böing 3/1, Joshua Wolf, Jan-Luca Schön, Tobias Hans je 2, Jonas Hubertus 1.

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