Fußball-WM Bei Marpinger Fans rollt der Ball weiter

Kasan · Enttäuschen aller Orten herrschte nach dem Ausscheiden unserer WM-Kicker. Dennoch trugen es viele Fans mit der Fassung eines Weltmeisters.

 Beim Trikottausch nach der enttäuschenden WM-Partie herrschte letztlich wieder große Einigkeit zwischen den Fans aus Deutschland und Südkorea.

Beim Trikottausch nach der enttäuschenden WM-Partie herrschte letztlich wieder große Einigkeit zwischen den Fans aus Deutschland und Südkorea.

Foto: Göttert

(frf) Keine Mannschaft liefert bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland mehr Drama als Vize-Titelträger Argentinien. Die Trauerspiele in der Gruppe F hat Weltmeister Deutschland präsentiert und ist auf dem letzten Platz gelandet. Tief traurig waren die deutschen Fans nach dem 0:2 gegen Südkorea, dem historischen und krachenden WM-Vorrundenaus. Von den Anhängern anderer Nationen wurden sie nicht einmal geschmäht. Im Gegenteil. „Wir haben eher Mitleid bekommen. Es war offensichtlich, dass unser DFB-Team einfach zu schlecht war“, berichtet Osvaldo aus Marpingen in seinem Blog auf der Internetseite www.wm-2018.de. Er hat nach der Partie mit dem südkoreanischen Journalisten Kiwhan das Trikot getauscht. Zuvor haben die vier Marpinger Osvaldo, Oleg, Norberto und Lew Stroganoff im Stadion von Kasan bis zur Halbzeit einen Grottenkick gesehen. „Und alle deutschen Fans wurden unruhig“, so Osvaldo. Nach dem Abpfiff und Turnierrauswurf zieht er Bilanz. Als Gewinner macht der Fußballexperte Bundestrainer Joachim Löw aus. „Denn der hat vor der WM noch schnell seinen Vertrag beim DFB verlängert“, erklärt Osvaldo. Löw ist auch der Hauptakteur bei seinem Rundumschlag. Zum überholten Spielsystem habe er falsches Personal rekrutiert wie beispielsweise Mesut Özil und Ilcay Gündogan – wegen bekannter Thematik. Ein Leroy Sané sei dafür ausgebootet worden. „Dann kommt noch die falsche Aufstellung gegen Südkorea dazu, weil Julian Brandt draußen sitzt“, stellt Osvaldo infrage. Sein Fazit: „Sportlich eine katastrophale Weltmeisterschaft“.

 Sonja Bier aus Freisen ist auch nach dem Ausscheiden der Nationalmannschaft das Lachen nicht vergangen.

Sonja Bier aus Freisen ist auch nach dem Ausscheiden der Nationalmannschaft das Lachen nicht vergangen.

Foto: Bier

Doch der Ball rollt weiter und das Marpinger Quartett beherrscht das Umschaltspiel besser als Löws lahme Kicker. „Ab jetzt halten wir Belgien bei. Ist ja so gut wie die gleiche Flagge. Oder England, die spielen frischen, offensiven Fußball“, wechseln sie auf alle Fälle das Fanlager. Unmittelbar nach dem Spielende in Kasan sind die deutschen Trikots sofort auf links gedreht worden. „Furchtbarer Tag“, beschreibt Osvaldo. Und was bleibt von Kasan hängen? „Viele tolle Treffen mit Menschen im Siedepunkt zwischen Okzident und Orient“, schwärmt Osvaldo. Gewohnt haben sie in Kasan in einer modernen Plattenbausiedlung. Beim Auszug aus der Wohnung seien sie zufällig wieder auf die Kinder getroffen, von denen sie zuvor herzlich begrüßt worden waren. „Alles, was wir noch an Fan-Artikeln zur Verfügung hatten, haben wir ihnen überreicht. Freudestrahlend haben sie die Sachen entgegengenommen“, schreibt Osvaldo in seinem Blog. Doswidanje Kasan und Spasiba Bolschoi.

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