Altes Gasthaus macht Platz für neue Ideen

Marpingen · Der Schutt des abgerissenen Gasthauses Zur Post in Marpingen wird derzeit noch abgetragen. Was von dem maroden Gebäude bleibt, ist das, was die Menschen mit dem Haus verbunden haben und noch heute verbinden.

 Das Wandgemälde aus dem Gasthaus Post. Foto: Nadja Schneider

Das Wandgemälde aus dem Gasthaus Post. Foto: Nadja Schneider

Foto: Nadja Schneider

Das alte Gasthaus Zur Post in Marpingen ist Geschichte. Es wurde abgerissen. Die Gemeinde hatte das marode Gebäude , das schon seit längerem leer stand, gekauft. Nach dem Abriss entsteht Raum, welcher der Gemeinde neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Momentan wird der Bauschutt abgetragen.

Wie viel Geschichte in dem Gebäude steckt, belegt ein Bild, das um 1960 auf eine Wand der Gaststätte gemalt wurde. Die Vorlage hierzu war ein Gemälde, welches das Haus um 1866 zeigte. Damals hielt vor dem Gasthaus die Postkutsche, die zur Personenbeförderung diente. "Bis zuletzt war das Wandgemälde zu sehen", berichtet Günter Leist. Und das, obwohl die Decke eingestürzt und das Bild teilweise der Witterung ausgesetzt gewesen sei. Er erinnert sich gut an die Geschichte des Gebäudes: In den 40 und 50er Jahren hatten dort Ärzte ihre Praxisräume.

Passend zum Namen waren auch die Diensträume der Post hier untergebracht. Nach dem Krieg fuhren die Bergleute von hier aus, so berichtet Leist, mit zirka sieben Bussen zur Schicht auf die Grube Reden. 1958 wurde auf der rechten Seite ein Saal angebaut und der Gastraum wurde vergrößert. Vereinen diente die Gaststätte als Vereinshaus. So auch dem 1. TFC Marpingen . Der Verein wurde am 25. November 1962 in den Gebäude gegründet. Der erste Vorsitzende war Günter Leist. Stolz berichtet er, dass der Verein die ersten saarländischen Tischfußballmeisterschaften ausgetragen hat. In den besten Jahren habe der Verein 150 Mitglieder gezählt. "Für die Marpinger und weit darüber hinaus ist dieses Gebäude ein Denkmal", so Leist.

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