Marpingen sucht neue Mehrheiten

Marpingen. Im Marpinger Gemeinderat werden die Karten nach der Kommunalwahl neu gemischt. Denn in ihrem Ergebnis bleibt die CDU zwar stärkste Partei, büßt aber mit 46,6 Prozent Stimmenanteil, das sind immerhin 9,5 Prozentpunkte weniger als zur Kommunalwahl im Jahre 2004, ihre absolute Mehrheit ein

Marpingen. Im Marpinger Gemeinderat werden die Karten nach der Kommunalwahl neu gemischt. Denn in ihrem Ergebnis bleibt die CDU zwar stärkste Partei, büßt aber mit 46,6 Prozent Stimmenanteil, das sind immerhin 9,5 Prozentpunkte weniger als zur Kommunalwahl im Jahre 2004, ihre absolute Mehrheit ein. Was SPD-Bürgermeister Werner Laub die Arbeit erleichtern könnte, musste er doch seit 2004 gegen eine absolute CDU-Mehrheit anregieren. Vorausgesetzt, seine Partei, die mit 42,9 Prozent fast das gleiche Resultat einfuhr wie 2004, nämlich 43,9 Prozent, arrangiert sich mit der Linken (7,4 Prozent) und den Grünen (3,1 Prozent), die es auf Anhieb in den Rat geschafft haben. So verfügen SPD ab jetzt über nach wie vor 14 Sitze, die Linken über zwei Sitze, die Grünen über einen Sitz, was eine knappe Mehrheit von 17 Sitzen jenseits der CDU ergibt, die drei Sitze verliert und nur noch auf 16 Sitze kommt. Jedoch könnte sich auch CDU-Fraktionschef Peter Keßler, der das Wahlergebnis "enttäuschend" nennt, eine Zusammenarbeit mit den Grünen vorstellen, die er jedoch mit den Linken ausschließt: "Dort werden wir als immer noch stärkste Partei keine Mehrheit suchen." Dass die CDU drei Sitze verloren hat, sei "schmerzlich". Keßler führt das vor allem auf den "aggressiven Wahlkampf der SPD" zurück, in dem "notwendige CDU-Politik schlecht geredet" worden sei. Gleichwohl sei es gelungen, im Ortsteil Urexweiler das gute CDU-Ergebnis von 2004 noch mal "zu toppen". Auch Bürgermeister Laub hebt ein Ortsteilergebnis hervor, nämlich das von Marpingen. Hier wird es demnächst mit German Eckert einen SPD-Ortsvorsteher geben. Die CDU musste mit einem Minus von 12,3 Prozentpunkten starke Verluste hinnehmen. Der Verwaltungschef, der auch Spitzenkandidat der SPD bei der Gemeinderatswahl war, sieht ohnehin die Auswirkungen des Wahlergebnisses "positiv", insbesondere auf den Gemeinderat: "Ich hoffe, dass nun bei Personal- und Sachentscheidungen vernünftige Lösungen in Abstimmungen erarbeitet werden können." Die Zeiten der "stringenten Maßstäbe, die die CDU-Mehrheit gesetzt hat", seien nun vorbei: "Ich denke, dass wir nun im Rat besser und kooperativer zusammenarbeiten." Schließlich seien im Zusammenhang mit dem Konjunkturprogramm "einige dicke Brocken" wie die Sanierung des Rathauses "zu stemmen": "Ich bin optimistisch." Zumal er keine Berührungsängste zur Linken habe: "Es gibt viele Dinge, die man gemeinsam tun kann."Mit wem sie zusammenarbeitet, macht Carola Uhl, die bald für die Grünen im Marpinger Gemeinderat sitzt, wenngleich auch alleine, von Sachfragen abhängig: "Die Themen sind entscheidend." Diese müssen für Eric Gutzke von den Linken vor allem "sozial gerecht" sein, dann sei eine Zusammenarbeit mit jedermann möglich.Sicher ist nur: Der Marpinger Gemeinderat wird bunter und, was die Entscheidungsfindung anbelangt, spannender.

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