Umwelt-Campus Herausforderungen der Textilwirtschaft

Neubrücke · Damit beschäftigt sich die Vereinigung für Ökologische Ökonomie bei einer Tagung am Umwelt-Campus.

() Das kompostierbare T-Shirt, das nur zwei Euro kostet, die Jeans aus nachhaltigem Baumwollanbau, zertifizierte fair gehandelte Kleidung, die Rücknahme von Altkleidern beim Shopping und dergleichen mehr. „Transformative Unternehmen streben einen Paradigmenwechsel in der Textilwirtschaft an“, weiß Professor Susanne Hartard vom Umweltcampus Birkenfeld. Transformation bedeutet in diesem Fall Neuausrichtung und sei mehr als eine Reaktion auf bekannte Risiken. „Ist Transformation lediglich die Herstellung und der Verkauf von langlebiger Kleidung? Oder von sozial und ökologisch nachhaltig produzierter Kleidung? Oder recyclingfähiger Kleidung? Löst Zertifizierung mit cleveren Kriterien das Problem oder sind das alles Tropfen auf den heißen Stein?“, fragt die Wissenschaftlerin. Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft versuchen Antworten auf diese Fragen zu geben. Und zwar bei der Fachtagung der Vereinigung für Ökologische Ökonomie am Umwelt-Campus Birkenfeld vom 19. bis 21. Oktober.

Die Jahrestagung beginnt mit der Eröffnungsrede von Eveline Lemke, Staatsministerin a.D., mit dem Titel: „Oktober ist doch Wiesn-Zeit – Fairness als Modetrend“ am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr im Kommunikationsgebäude (KG 9938) am Umwelt-Campus Birkenfeld (UCB).

Die Tagung am UCB, deren Vorsitz Susanne Hartard und Dirk Löhr haben, befasst sich insgesamt mit folgenden Fragen: Lässt sich eine nachhaltige Textilwirtschaft wachstumsneutral ausrichten? Wie gestaltet sich das Verhältnis von Postwachstumsideal und unternehmerischem zukunftsorientiertem Handeln? Wie sieht eine neue Wirtschaftsordnung aus, wenn Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Postwachstum in unternehmerisches Handeln umgesetzt wird? Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft versuchen Antworten auf diese Fragen zu geben.

Die Vereinigung für Ökologische Ökonomie (VÖÖ) wurde 1996 in Heidelberg gegründet. Ökologische Ökonomen wollen nach eigenen Angaben Konzepte und Handlungsansätze für natur- und sozialverträgliche Wirtschafts- und Lebensweisen entwickeln, die eine Koevolution von Wirtschaft und Gesellschaft im Einklang mit den naturgesetzlichen Rahmenbedingungen ermöglichen sollen.

„Die gegenwärtig herrschenden Wirtschaftsweisen sind damit zu großen Teilen unvereinbar. Ein solcher Ansatz führt zwangsläufig zu einer starken wachstumskritischen Position“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Umwelt-Campus’. Gäste aus der Region sind auf der Tagung willkommen.

Der Abendvortrag am 19. Oktober ist kostenfrei. Es wird – wie auch für die übrigen Tagungsteile – jedoch um Anmeldung gebeten:

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