Vier auf einen Streich in Oberkirchen

Oberkirchen · Auf dem Hof Quackenmühle wurden Vierlinge geboren. Fabian Rolshausen kümmert sich um die Lämmer.

 Florian Rolshausen kümmert sich liebevoll um den vierfachen Nachwuchs. Fotos: Scheer

Florian Rolshausen kümmert sich liebevoll um den vierfachen Nachwuchs. Fotos: Scheer

Namen haben sie noch nicht, dennoch sind sie bereits die Stars in Oberkrichen. Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer spricht gar von einer Sensation: Es wurden Vierlinge geboren. Auf dem Hof Quackenmühle. Vier putzmunteren Schäfchen half Landwirt Florian Rolshausen auf die Welt.

Das ist bei Schafen sehr selten (siehe Info). Allerdings in Oberkirchen vielleicht weniger selten als anderswo. Denn seit Rolshausen vor etwa fünf Jahren den Hof übernommen hat, ist dies schon die zweite Vierlings-Geburt. Drillinge gab es in diesem Jahr schon dreimal. "Das ist eine Bestätigung für uns; es zeigt, dass wir uns gut um unsere Tiere kümmern", sagt Rolshausen.

Der 34-Jährige freut sich nach eigenen Angaben riesig, dass zu seinen derzeit 41 Lämmchen nun auch die Vierlinge gehören - in den nächsten Tagen rechnet Rolshausen mit weiteren 15 Lämmchen. Vater aller Jungtiere ist übrigens Vercingetorix, benannt nach einem Keltenfürsten. Eine Regel unter Landwirten besagt, dass alle männlichen Nachkommen Namen mit dem Anfangsbuchstaben des Papas bekommen müssen. In diesem Fall also mit V. Die Weibchen fangen dementsprechend mit W an - denn das Mutterschaf heißt Wolke und ist sieben Jahre alt.

Namen mit W und V - darüber muss sich nun Oberkirchens Ortsvorsteher Roland Becker Gedanken machen. "Ihm habe ich die Patenschaft aufs Auge gedrückt", sagt Scheer. Das bedeutet: Becker darf die Namen aussuchen - und versorgt die Jungtiere während der Aufzucht mit Karotten.

Denn Zufüttern ist angesagt. Vier Lämmer - das schafft Wolke nicht allein. Karotten, bestes Heu, dazu wohlige Wärme - so beschreibt Rolshausen das Verwöhnprogramm für seine Lämmer. Schließlich müssen sie aufgepeppelt werden. Normal wiegt ein neugeborenes Schaf um die fünf Kilo. Mit zweimal vier sowie 3,4 und 3,2 Kilo gilt es also aufzuholen.

Für Rolshausen bedeudet das zwar Mehrarbeit. Aber er ist glücklich, wie der staatlich geprüfte Wirtschafter für Landbau selbst sagt. Schließlich habe er nicht mit Vierlingen gerechnet. Wolke sei zwar sehr kräftig gewesen. An Drillinge habe er schon gedacht. Als am Abend dann die Lämmer auf die Welt kamen, musste der 34-Jährige nachhelfen. Das erste Lamm kam ganz normal auf die Welt, bei den Lämmern Nummer zwei und drei musste er eingreifen. Es war zu wenig Platz, die Beine waren verwinkelt.

"Und wo ich gerade dabei war, hab ich auch dem vierten auf die Welt geholfen." Die Vierlinge werden wohl dafür sorgen, dass künftig noch mehr Schulklassen auf dem Hof vorbeischauen. Kinder sind nämlich willkommen, sagt Rolshausen. Vielleicht werden sie dann auch den Käse probieren. An Ostern, so schätzt der 34-Jährige, wird er das erste Mal Käse mit Wolkes Milch machen. Dieser wird, wie auch Fleisch, Eier, Salami oder Schinken, im Hofladen verkauft. Wolke ist übrigens ein Ostfriesisches Milchschaf. Diese Rasse soll bis zu 600 Liter Milch im Jahr geben.

www.schafsk äserei-

quackenmühle.de

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Weder im Saarland noch in einem anderen Bundesland gibt es eine gesonderte Zählung der Vierlings-Lammungen. "Auf Grund vom Hörensagen bekommt man solche Lammungen eher zufällig mit, sagt Anton Schmitt von der Landwirtschaftskammer. Er schätzt, dass im Durchschnitt im Saarland zwei bis vier Vierlinge im Jahr zur Welt kommen. Allerdings kommen einige Lämmer auch tot zur Welt. Vierlinge seien die absolute Ausnahme. Da Vierlinge zustätzliche Arbeit verursachen, weil sie unter anderem mit Milchersatz zugefüttert werden müssen, sei diese Ablammung im Gros nicht immer zielführend in der Schafhaltung. Schmitt: "Auch bei guter Haltung, Fürsorge und Fütterung bleiben von den vier Lämmern oft ein oder zwei so genannte Kümmerer zurück." Trotzdem freut sich der Schäfer über solche Mehrlinge: "Wir hoffen, dass die Vierlinge im Betrieb Rolshausen gut und gleichmäßig gedeihen." Die Fütterung und die Futterqualität spielten bei der Fruchtbarkeit der Mutterschafe eine wichtige Rolle. Auch die Rasse hat einen Einfluss. So kommen bei der Romanov-Rasse des öfteren vier oder gar fünf Lämmer zur Welt. Andererseits werden in Frankreich gerne die Mehrlinge der Romanov-Schafe mit den Milchschafen gekreuzt, um so die unterschiedliche Genetik zu nutzen.

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