Es lief die Nachspielzeit und begleitet vom Jubel der Ersatzspieler und Anhänger schritt SVÜ-Spielertrainer und Angreifer Stefan Höwer zu seiner Auswechslung. Neben dem Tor von Überroths Schlussmann Jochen Müller stiegen bereits blaue Rauchwolken auf und verkündeten weithin sichtbar den Triumph. Der letzte Pfiff des Unparteiischen wurde dann zum Startschuss für einen Feiermarathon. "Es war für unsere Zuschauer ein super Endspiel gegen einen starken Gegner", freute sich der 37-jährige Höwer. Seine Spieler grölten: "Nur der SVÜ - unser ganzes Leben. Nur der SVÜ - unser ganzer Stolz".

Mit dem neuen Trainergespann Höwer und Thomas Maldener gelang es Überroth, die unterste Spielklasse nach drei Jahren wieder zu verlassen. "Traumhaft, so etwas mit seinem Heimatverein zu schaffen. Das geht mir emotional schon sehr nahe. Diesen Aufstieg stelle ich auf eine Stufe mit dem Aufstieg mit Primstal in die Saarlandliga", sagte Co-Trainer Maldener, der einsam hinter dem Tor saß. In drei Spielen in einer Woche hätten die Spieler alles rausgehauen. "Das war sagenhaft, ich bin riesig erleichtert, dass wir es geschafft haben", meinte der 26-jährige Defensivspieler.

Lob und Glückwünsche gab es sofort vom fairen Verlierer. "Wer drei Spiele in der Relegation so dominiert, der hat den Aufstieg verdient", würdigte FSV-Spielertrainer Lars Knobloch (40) den Erfolg des Gegners. Bis zur Halbzeit habe sein Team trotz eines Chancenplus des SVÜ die Partie noch offen gestalten können. Direkt nach dem Seitenwechsel gestattete Überrroth mit einer Eckballserie dem FSV aber nicht mehr, den eigenen Strafraum zu verlassen. Maldeners Kopfball klärte Manuel Malter noch auf der Torlinie (51.), aber nur Sekunden später flankte Marcel Haupenthal von rechts, und Maldener köpfte den Ball zum 1:0 (53.) in den Kasten. Kunstvoll verwandelte daraufhin Steven Lambert einen Freistoß zum 2:0 (57.). "Früher ging das öfter", scherzte der 37-jährige Abwehrspieler. Ein Volleyhammer von Max Herrmann schlug noch zum 3:0 (74.) ein, ehe Jan Klein aus der Drehung heraus wenigstens Jägersburgs Ehrentreffer erzielte (83.)

Der Stimmung von Höwer tat das keinen Abbruch: "Jetzt wird gefeiert, einige haben schon Urlaub, und am Wochenende geht's für vier Tage nach Mallorca". Kurios: Da es Überroth nun gepackt hat und in die Bezirksliga St. Wendel aufsteigt , muss ausgerechnet der Ausrichter des Relegations-Endspiels, die SG Oberkirchen-Grügelborn, als Vorletzter von dort absteigen. Hätte Jägersburg gewonnen, wäre der Aufsteiger in die Bezirksliga Homburg gekommen - und Oberkirchen hätte seine Klasse gehalten. "Das ist aber nicht heute passiert, wir haben in der Rückrunde zu wenig Punkte geholt", so Oberkirchens Vorsitzender Jannik Bettinger.