Chorgesang ist seit einigen Jahren an der Gemeinschaftsschule Freisen ein eigenes Schulfach und mit derzeit etwa 170 jungen Sängern aus den Klassenstufen fünf bis zehn mangelt es dem Schulchor weder an Größe noch an Nachwuchs. Für das nun geplante Projekt aber muss Verstärkung her. Geplant ist nämlich die Aufführung eines musikalischen Monumentalwerks der Neuzeit: Carl Orffs "Carmina Burana".

Jeder darf mitmachen

Der Musikpädagoge Stefan Monshausen, seit Schuljahresbeginn an der Freisener Schule, möchte das Werk mit einem möglichst großen Chor und den entsprechenden Solisten zum Jahresbeginn 2015 auf die Freisener Bühne bringen. Monshausen setzt auf Beteiligung von Sängern aus dem gesamten Freisener Umland. "Ich will Eltern, Lehrer und Schüler gemeinsam für dieses Projekt animieren. Orffs Carmina Burana erfordert einfach einen großen Chor und ist auch geeignet für Einsteiger, denen die Klassik vielleicht nicht so liegt." Zuletzt hatte der neue Freisener Musikpädagoge die "Carmina Burana" in diesem Sommer mit einem 80-köpfigen Chor, unterstützt von zwei Klavieren und Schlagwerk, in Illingen aufgeführt.

Dass es nun auch in Freisen mit einer Aufführung klappen wird, bezweifelt der Dirigent nicht: "Mit dem Chorgesang als eigenem Schulfach und allen andern Aktivitäten hier wird musikalisch sehr viel geboten. Ich glaube, dass sich da auch Leute von außerhalb zum Mitmachen animieren lassen. Und so suchen wir auch Leute, die Freude am Gesang haben, auch wenn sie nicht so viel mit der Schule zu tun haben."

Carl Orff stieß in den 1930er Jahren auf die mittelalterlichen Texte der Carmina Burana. 24 dieser Texte fügte er zu einem Libretto, das hauptsächlich auf Latein, Mittelhochdeutsch und Altfranzösisch gesungen wird. Alle weltlichen Themen kommen zum Ausdruck, die Wechselhaftigkeit von Glück und Wohlstand ebenso wie die Flüchtigkeit des Lebens, die Freude über die Rückkehr des Frühlings oder die Genüsse und Gefahren von Trinken, Völlerei, Glücksspiel und Wollust. "Schon die ersten Klänge des Stückes genügen", so Monshausen, "um das Publikum einzubinden in die Mystik dieses fantastischen, musikalischen Naturereignisses".

Mit Wohlwollen begleitet Schulleiter Rolf Mohr das Projekt, da auch er, wie Monshausen, über eine langjährige Erfahrung als Chorleiter verfügt. Er ist gespannt, ob sich am Donnerstag, 25. September, um 18 Uhr genügend Stimmen in der Aula der Freisener Gemeinschaftsschule einfinden, um das Vorhaben mit einer ersten Probe zu starten.

Für Rolf Mohr wäre es ein krönender musikalischer Abschluss am Ende seiner Schul- und Chorleiterlaufbahn, denn das Konzert soll auch ein Abschiedskonzert für ihn sein, wenn er zum Ende des ersten Schulhalbjahres in Ruhestand geht.