SPD fordert mehr Platz in Freisener Schule

Freisen · Bietet der neue Anbau der Freisener Gemeinschaftsschule genug Platz für alle Schüler? Die SPD-Fraktion im Ort hat Zweifel daran und will mit dem Landrat darüber sprechen. Die CDU hingegen lobt das Bauprojekt.

 Die Gemeinschaftsschule in Freisen platzt aus allen Nähten. Sie muss saniert und vor allem erweitert werden. Foto: Schneider

Die Gemeinschaftsschule in Freisen platzt aus allen Nähten. Sie muss saniert und vor allem erweitert werden. Foto: Schneider

Foto: Schneider

Auf Antrag der SPD-Fraktion hat sich der Freisener Gemeinderat einmal mehr mit der Gemeinschaftsschule beschäftigt. Dort entsteht ein vier Millionen Euro teurer Anbau. Doch wie schon im Kreistag (wir berichteten) kam die Frage auf: Reicht dieser aus, um künftig alle Schüler ordentlich unterzubringen? Grundlage für die Zweifel der SPD bildete ein Ortstermin mit den Fraktionen aus Gemeinde- und Kreistag sowie Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD ). Gerald Linn, Fraktionssprecher der Sozialdemokraten, dazu während der Sitzung:

"Erschrocken waren wir vom schlechten Zustand einiger Klassenräume, gerade im ehemaligen Freisener Rathaus, und auch vom Außengelände." Grundsätzlich begrüße man die beschlossene Baumaßnahme, doch reiche die nicht aus, um dem Platzmangel gerecht zu werden.

Linn rechnet vor: "Nach den Planungen des Landratsamtes sollen eine Klasse im Kellergeschoss, zwei im Gebäude 37, in dem die Vereine beheimatet sind, und sechs Klassen im alten Rathaus verbleiben. Der geplante Erweiterungsbau sollte so weit vergrößert werden, dass das Unterrichten im Keller und im nicht für den Schulbetrieb geeigneten alten Rathaus entfallen kann.

"Dazu werden sechs zusätzliche Klassensäle benötigt." Konkret bitten die Sozialdemokraten Bürgermeister Scheer, mit Landrat und Kreistag über die Platzsituation zu sprechen.

Dass sich auch die CDU die Schule angeschaut hat, verkündet Alexander Becker. Er spricht von einer "bestmöglichen Variante" in Sachen Ausbau der Schule und lobt die "Kraftanstrengung des Kreises". Das Bauprojekt an der Freisener Gemeinschaftsschule sei die größte je veranlasste Maßnahme im Kreis. Heißt zusammengefasst: "Wir sehen kein Handlungsbedarf." Im Namen seiner CDU-Kollegen verkündet Becker, dass man nicht für den SPD-Antrag stimmen wolle.

Ungewohnt emotional reagiert Scheer auf die Zweiteilung bei diesem Thema im Rat. Im alten Rathaus könne nicht vernünftig unterrichtet werden. Der Bürgermeister schildert, dass die Tapete in Fetzen von den Wänden hänge. "Dass die CDU dagegen ist, dass jetzt noch weitere sechs Säle gebaut werden, ist ganz schwach."

Becker verwies auf mögliche Entwicklungen der Schülerzahlen, die jetzt noch niemand abschätzen könne. Die Option, noch anzubauen, wenn nötig, sei offen. Scheer kontert: "Wenn ich baue, dann richtig. Wenn ich neu baue und einige Säle sind immer noch in schlechtem Zustand, dann kann ich das nicht verstehen."

Letztlich stimmt die SPD-Fraktion geschlossen für ihren Auftrag an den Bürgermeister, mit dem Landrat über den Platzmangel an der Schule zu reden. Die CDU ist dagegen. Außerdem zählt Scheer eine Enthaltung.

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