Zukunft So soll Oberkirchen zum Energiedorf werden

Oberkirchen · Innerhalb des Projekts „Zukunft Dorf“ wurden bei einem Workshop erste Ideen gesammelt. Im nächsten Schritt wird eine Arbeitsgruppe gegründet.

 Workshop im Oberkircher Volkshaus zum Thema „Energiedorf Oberkirchen“.

Workshop im Oberkircher Volkshaus zum Thema „Energiedorf Oberkirchen“.

Foto: Lena Holzer

(red) „Wir wollen in Oberkirchen ein Wohnquartier errichten, wie es bislang im Saarland einmalig ist. Weil die Grundstücke im Besitz der Gemeinde sind, können wir hier die technologische Richtung vorgeben und ein innovatives Konzept umsetzen.“ Mit diesen Worten eröffnete Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) einen  Workshop im Volkshaus, der sich mit dem Thema „Energiedorf Oberkirchen“ beschäftigte. Innerhalb des Projekts „Zukunft Dorf“ des Modellvorhabens Land(Auf)Schwung wurde der Freisener Ortsteil ausgewählt, um Vorreiterdorf in Sachen Energieeffizienz zu werden.

Beim Workshop wurde Verantwortlichen und Bürgern das Projekt vorgestellt und mit ihnen diskutiert. „Energie ist der Rohstoff des ländlichen Raumes“, sagte Hugo Kern, Projektpartner und Geschäftsführer der Firma Kernplan. „Alleine in Oberkirchen werden jährlich mehr als 3,7 Millionen Euro nur für Energie – Strom, Gas, Öl, Treibstoff — ausgegeben. Wir wollen es schaffen, effizienter zu werden und Erneuerbare Energien noch stärker zu nutzen. Das spart nicht nur Kosten, sondern ist die perfekte regionale Wertschöpfung, weil unser Geld dann nicht in ferne Länder fließt, sondern hier in der Region arbeitet“, führte Hans-Josef Scholl, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendel, weiter aus.

Alleinstellungsmerkmal eines Energiedorfs Oberkirchen soll dabei

das neue Wohnquartier gegenüber des Schwimmbads werden. Die vorgesehenen 21 Bauplätze sollen an ein innovatives sogenanntes „kaltes Nahwärmenetz“ angeschlossen werden. „Dadurch sparen die Bauherren Kosten für ein zentrales Heizungssystem. Auch Schornsteine fallen weg“, erklärte Jan Fehlhaber von der Firma Famis, der das Vorhaben aus technischer Sicht erläuterte.

Bürgermeister Scheer: „Das Konzept ist modular. Danach können auch die anliegenden Häuser, die teilweise in den 1970er-Jahren gebaut wurden, an das Nahwärmenetz angeschlossen werden und von der modernen Technik profitieren.“ Um aus Oberkirchen ein nachhaltiges „Energiedorf“ zu formen, braucht es aber noch mehr als ein innovatives Wohnkonzept. Von den Workshop-Teilnehmern kamen weitere Ideen: Künftig sollen Informationsveranstaltungen für Bürger zum Thema „Energie, Wärme und Strom“ stattfinden.

Auch gibt es die Möglichkeit, Energiechecks durchzuführen, um Einsparpotentialen aufzuzeigen. Ortsvorsteher Roland Becker regte an, zu prüfen, ob die Oster für Wasserkraft genutzt werden könne. Ein W-LAN-Hotspot soll in der Dorfmitte installiert werden, der kostenlos genutzt werden kann, um auch digital auf Augenhöhe mit den Städten zu bleiben und eine Kommunikationsstätte im Dorf zu stärken.

Im nächsten Schritt wird eine Arbeitsgruppe noch weitere Ideen sammeln und sich um deren konkrete Umsetzung kümmern. Von den Anwesenden meldeten sich bereits einige zur Mitarbeit an.

Wer das Energiedorf Oberkirchen ebenfalls mitgestalten möchte, kann sich bei Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer, Ortsvorsteher Roland Becker oder der Energieprojektgesellschaft/ Wirtschaftsförderungsgesellschaft St. Wendeler Land melden.

Anmeldung zur Teilnahme:
Kontakt: Projektmanager AlexanderDämmgen, Tel. (0 68 51) 90 33 25,
Mail: daemmgen@wfg-wnd.de

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