Pariser Kreationen in Grügelborn

Grügelborn. Alles andere als fromm ging es bei der Frauenkappensitzung am Donnerstag in Grügelborn zu, die der Pfarrgemeinderat organisiert hatte und bei der die Katholische Frauengemeinschaft die Gäste bewirtete. Ruth Baumgartner legte den Narren zwar einen Abschnitt aus der Schöpfungsgeschichte aus, der aber ganz unbiblisch ausfiel

Grügelborn. Alles andere als fromm ging es bei der Frauenkappensitzung am Donnerstag in Grügelborn zu, die der Pfarrgemeinderat organisiert hatte und bei der die Katholische Frauengemeinschaft die Gäste bewirtete. Ruth Baumgartner legte den Narren zwar einen Abschnitt aus der Schöpfungsgeschichte aus, der aber ganz unbiblisch ausfiel. Am Ende wussten alle, dass der von Gott geschaffene Mann nur 20 Jahre als Mann lebt, danach 20 Jahre als Esel, zehn Jahre als Hund und schließlich, weil er seine Enkel unterhalten muss, zehn Jahre als Affe. "Ich bin zu schön", stellte die selbstbewusste Ehefrau (Katja Gierend) in ihren Versen immer wieder fest und erntete dafür viel Beifall. Trockenen Humor bewies einmal mehr Pastor Winfried Mosmann, der allerlei Nonsens unter das feiernde Volk streute. Darunter waren auch Sprüche wie "Lieber mit 50 durch eine geschlossene Ortschaft als mit 20 in eine geschlossene Anstalt." Sein Amtsbruder Hanno Schmitt, der sich als ein vorzüglicher Sänger vorstellte ("Ein Stern, der deinen Namen trägt"), kam in seiner Büttenrede auch auf die Situation der Raucher zu sprechen, die man jetzt häufig mit ihren Glimmstengeln vor den Türen stehen sieht. Nun habe er Bedenken, dass er mit dem Weihrauchfass womöglich eines Tages aus der Kirche geekelt wird. "Muss raus ich um den Friedens Ruh', qualm' ich ganz Grügelborn und Reitscheid zu", drohte er aus der Bütt heraus. So gut es Georgette Backes mit ihrer Modenschau "Pariser Kreationen" auch meinte: Ihr vornehmes Deutsch mit französischem Akzent wurde von den ganz "unpariserischen" Modepuppen, die die lustig-bunten Kleider vorführten, immer mit mundartlichen Kommentaren bedacht. Schimpfkanonaden auf ihre Ehemänner ließen Kät und Bäb (Katja Gierend und Sigrid Scherschel) vom Stapel. Nachdem die Bäb in der Zeitung gelesen hatte, dass Alkohol und Tabak krank machen, stellte sie das Trinken und Rauchen ein. Seit in der Zeitung aber gestanden hat, dass auch Sex tödlich sein kann, will sie sie nicht mehr lesen. Ihren besoffen heimkehrenden Mann fragte die Kät, ob er ihr in diesem Zustand noch in die Augen schauen könne. Der antwortete lallend: "Ma geweent sich an alles." Hexen im WettstreitNicht grün waren sich die junge und die alte Hexe (Sandra Seibert und Liana Bonenberger). Die alte Hexe würde den jungen gerne den Hintern versohlen, weil sie sich einfach nicht an die Hexentradition halten. Die junge Hexe sah das anders, betitelte die betagten Hexen als Altersheim. Gut an kamen auch die Sketche "Im Waschsalon". "Mutter und Karlchen" und "Mutter und Tochter". Den Indianertanz gab es gleich zweimal zu bewundern, einmal von der Garde des Sportvereins Grügelborn und einmal vom Baltersweiler Männerballett. Geheimnisvoll begann der Tanz "Michel Jackson Revivel", um mit einer tollen Choreografie zu enden.

Auf einen BlickDie Mitwirkenden bei der Frauenkappensitzung in Grügelborn: Katja Gierend, Ruth Baumgartner, Winfried Mosmann, Susanne Theobald, Irmtraud Kniespeck, Blandine Fuchs, Jessica Theobald, Georgette Backes, Tobias Gierend, Hanno Schmitt, Sandra Seibert, Liane Bonenberger, Denise Bonenberger, Anja Hegi, Sigrid Scherschel, Annette Altmeier. Musik: Werner Baltes. Bühnenhelfer: Daniel Maurer, Tobias Gierend. gtr

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