Modellbaubörse Modellbau- und Spielzeugbörse macht Laune

Freisen · In der Bruchwaldhalle gab es auf mehr als 1500 Quadratmetern Fläche und über 450 laufenden Metern Tischlänge viel zu bestaunen.

 Einer der vielen Höhepunkte: Frank Waldmann aus Sulzbach hat bei seinem Modell des Space-Shuttles keine Mühen gescheut und sich sogar Rat bei den Experten der NASA eingeholt, damit auch alles so originalgetreu wie möglich wird.

Einer der vielen Höhepunkte: Frank Waldmann aus Sulzbach hat bei seinem Modell des Space-Shuttles keine Mühen gescheut und sich sogar Rat bei den Experten der NASA eingeholt, damit auch alles so originalgetreu wie möglich wird.

Foto: Ralf Mohr

Schon kurz nach Beginn der 14. Modellbau- und Spielzeugbörse des Modellbauclubs Freisen am Pfingstsonntag war rund um die Bruchwaldhalle kaum noch ein Parkplatz zu bekommen. Von Anfang an gut besucht war die Börse und so drängten sich die Besucher an den Ständen der mehr als 80 Händler und Aussteller.

Als größte Veranstaltung ihrer Art im Saarland, wie der Vorsitzende des Modellbauclubs Freisen, Gerd-Peter Werle, erklärte, wurde auf mehr als 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche und über 450 laufenden Metern Tischlänge eine unüberschaubare Anzahl an Produkten, vornehmlich aus dem Bereich Modelleisenbahn, angeboten. Hauptsächlich wandten sich die Händler an die H0-er, also an die Modellbahner, die ihre Anlagen oder Sammlungen im Maßstab 1:87, also H0, sprich Ha-Null, betreiben. Aber auch die N-Bahner im Maßstab 1:160 oder die Zetties in der Spur Z im Maßstab 1:220 kamen auf ihre Kosten. „Wer do nix fend, fend nergends ebbes“, bemerkte ein Besucher im Vorbeigehen zu seinem Kameraden. Selbst alte Schätze aus Weißblech wurden angeboten, hier hauptsächlich in der Spur 0.

Ein Publikumsmagnet war die kleine Schauanlage im Eisenbahnmaßstab 1:87 von Konrad Heimsott aus Pirmasens. Die Miniaturwelt kommt dabei ganz ohne Eisenbahn aus, aber trotzdem herrscht jede Menge Bewegung und Leben auf der Anlage. Mit viel Akribie und Eigeninitiative hat der begeisterte Modellbauer einem Teil der mehr als 570 Figuren von Mensch und Tier, die sich auf rund einem Quadratmeter gruppieren, Leben eingehaucht. Da picken die Hühner, da läuft ein Hund durch den Garten, da wird der Rasen gemäht und mit einem Fahrrad gefahren – um nur ein paar Highlights zu nennen. Und das alles in schier winziger Größe. Eine unglaubliche Tüftelarbeit. „Die Hersteller machen ja alles aus Plastik“, erklärt der Bastler. „Das hält von zwölf bis Mittag. Bei mir ist das Meiste aus Metall mit winzigen Kugellagern, das hält auch dem Dauerbetrieb stand“, erklärt er. Unzählige LED beleuchten die Szenerie mit Stadt und Kirmes.

Mit 70 Schaltern und Tastern werden die Aktionen gesteuert, zehn Antriebseinheiten sorgen für Bewegung, neun Magnetkontakte lassen die Bewegungen entstehen. Ein kleines Meisterwerk, das in 14-jähriger Sisyphusarbeit in der heimischen Modellbauwerkstatt entstanden ist.

Nicht weit davon ragt ein Space Shuttle in den Himmel der Bruchwaldhalle. Frank Waldmann aus Sulzbach hat hier ein Großdiorama im Maßstab 1:144 geschaffen. Das Shuttle steht auf einer akribisch nachgebauten Startrampe. Da stimmt jede Strebe, jede Lampe – einfach alles. „Ich habe dafür vier Jahre gebraucht“, konstatiert er nicht ohne Stolz. Recherchiert hat er dazu viel im Internet, steht aber auch mit NASA-Ingenieuren in Kontakt, die ihn mit Informationen und Plänen versorgt haben. Daran kann man erkennen, welche Liebe zum Detail und welche unglaubliche Energie und Arbeit in den kleinen Welten der Modellbauer stecken.

 Ein Kleinod im Eisenbahnermaßstab 1:87: Die Schauanlage von Konrad Heimsott aus Pirmasens. Hier bewegt sich fast alles.

Ein Kleinod im Eisenbahnermaßstab 1:87: Die Schauanlage von Konrad Heimsott aus Pirmasens. Hier bewegt sich fast alles.

Foto: Ralf Mohr

Neben der Eisenbahn und den Schaustücken fanden die Besucher aber auch viele Artikel aus den Bereichen Plastikmodellbau, Lego und die unterschiedlichsten Spielsachen für Jungen und Mädchen wie Puppen und Spielzeugautos, Playmobil und Überraschungseier. Auch ein Händler mit Ausstellungsvitrinen war vertreten, und die in den vergangenen Jahren immer weiter verbreitete Laser-Cut-Technik, die ungeahnte Detaillierungen auch in kleinen Maßstäben zulässt, zeugte von der innovativen Kraft des Modellbaus. Modellautos in allen Eisenbahnmaßstäben und jede Menge Modellhäuschen, Lokschuppen, Bahnhöfe und Stadthäuser suchten neue Eigentümer. Eine Tombola zugunsten der Jugendarbeit des Vereins mit rund 700 Sachpreisen sorgte außerdem für Spannung und Unterhaltung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort