Finanzen stehen: Freisener Schule bekommt neuen Bau

Freisen · Die Freisener Gemeinschaftsschule braucht dringend mehr Platz. Das sieht auch der Kreistag so und hat sich für einen vier Millionen Euro teuren Anbau an die ehemalige Grundschule ausgesprochen. Der Raumbedarf ist groß: sechs Klassenräume, da in den Klassenstufen fünf bis zehn je ein Raum fehlt, zwei Funktions- und drei Gruppenräume.

Zudem zwei weitere Räume für die beiden Klassen, die jetzt noch im Gebäude 37 oberhalb des Museums untergebracht sind. Hinzu kommt ein Lehrerzimmer, der Verwaltungstrakt mit Sekretariat, Schulbuchausleihe, Bibliothek und weiteren Zimmern, zudem Toiletten. Erreicht werden Neubau und Altbau auch mit einem Aufzug, so dass der Gebäudekomplex auch behindertengerecht ist. Baubeginn soll noch dieses Jahr sein. Die Bauzeit beträgt 20 Monate, so dass der Erweiterungsbau im Sommer 2018 bezugsfertig ist.

Alle Parteien im Kreistag sprachen sich für diese Lösung aus. "Wir sehen den Bedarf in Freisen für die bestehenden Klassen fünf bis zehn und auch die Sanierungsnotwendigkeit", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Spaniol: "Es ist an der Zeit, dort tätig zu werden. Wir werden diesen finanziellen Kraftakt stemmen." Mit der Gemeinde solle die Kreisverwaltung über die Nutzung des Gebäudes 37 reden. Denkbar sei eine Rückübertragung an die Gemeinde.

SPD-Fraktionschef Magnus Jung begrüßte es, dass jetzt investiert werde, um die Mangelsituation zu beseitigen. Seine Fraktion habe schon bei den Haushaltsberatungen gefordert, eine Million Euro zusätzlich für Freisen einzustellen. Jung sagte aber auch, dass seine Partei am Ziel festhalte, mittelfristig die gymnasiale Oberstufe in Freisen zu realisieren. Darüber werde zu einem späteren Zeitpunkt neu zu verhandeln sein. Dafür erntete er Kritik aus den Reihen der CDU . "Wir wollen nicht, dass jetzt wieder durch die Hintertür eine Strukturdiskussion eröffnet wird", sagte Rudi Gessner. Friedbert Becker (CDU ) sagte empört: "Es ist unverschämt, durch die Hintertür eine Oberstufe entwickeln zu wollen. Das finde ich unmöglich."

Die Schärfe sei unangebracht, entgegnete Jung. Die SPD halte grundsätzlich an der Zielsetzung fest, allerdings langfristig. Jung: "Der aktuelle Schulentwicklungsplan steht." Dieser sieht vor, dass Freisen mit der Gemeinschaftsschule Türkismühle einen Oberstufenverbund bildet. Landrat Udo Recktenwald (CDU )betonte: "Wir schaffen mit der Investition keine bauliche Voraussetzung für die Oberstufe. Es geht um den Raumbedarf für die Klassen fünf bis zehn."

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