Hirtenbrief von Ackermann Bischof wendet sich in Hirtenbrief an Gläubige in Freisen

Freisen · In Freisen hat sich vor einigen Tagen Bischof Stephan Ackermann zu Wort gemeldet. In einem Hirtenbrief, der im Nachrichtenblatt veröffentlicht wurde, wandte er sich an die Gläubigen. Er schreibt: „Seit geraumer Zeit ist die Situation in Ihrer Pfarreiengemeinschaft schwierig und stellt für alle Beteiligten eine hohe Belastung dar.“ Es sei mittlerweile bekannt, dass kirchenrechtliche Voruntersuchungen gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer laufen würden. „Zudem gab und gibt es Verwerfungen und Auseinandersetzungen innerhalb Ihrer Pfarreiengemeinschaft“, heißt es in dem Schreiben weiter. Die Bistumsleitung habe daher in den vergangenen Monaten immer wieder das Gespräch mit den Verantwortlichen in Freisen gesucht.

 Bischof Stephan Ackermann ließ den Hirtenbrief im Gemeindeblatt veröffentlichen.

Bischof Stephan Ackermann ließ den Hirtenbrief im Gemeindeblatt veröffentlichen.

Foto: Thomas Seeber

In dem Hirtenbrief spricht Ackermann die Bürger nun persönlich an. „Zunächst möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich derzeit davon ausgehe, dass die kirchenrechtliche Voruntersuchung im Laufe des Sommers abgeschlossen wird und ich das Ergebnis der Glaubenskongregations in Rom zur Prüfung übergeben kann.“ Der Bischof habe bereits im November vergangenen Jahres einen Zwischenbericht übermittelt und die Verantwortlichen über die Komplexität des Falles informiert. „Ich bin mir bewusst, dass dieses schwebende Verfahren Sie als Pfarreingemeinschaft belastet“, schreibt Ackermann in dem Hirtenbrief weiter. Dennoch bittet er um Verständnis: Eine solche Voruntersuchung brauche Zeit.

Sorgen bereiten dem Bischof vor allem auch die Streitigkeiten – „dass es weiterhin Anfeindungen und Unterstellungen gibt, die ein gutes Zusammenleben schwer machen“. Ackermann möchte die Gläubigen zu einer Versöhnung ermutigen. Er könne von Trier aus nicht einfach Frieden verordnen und appelliert daher: „Sie selbst gestalten diese Versöhnung vor Ort in Ihren Beziehungen und Begegnungen.“

Abschließend bedankt sich der Bischof bei Pfarrer Hanno Schmitt. Er würde „in dieser schwierigen Situation treu seinen Dienst als Pastor tun“. Ackermann bittet darum, Schmitt zu unterstützen, damit die Pfarreiengemeinschaft als Einheit den Weg hin in die Pfarrei der Zukunft meistern kann. Bislang plant die Synode, dass es zwei Großpfarreien (Tholey und St. Wendel) in der Region geben soll.

Zum Hintergrund: In Freisen gibt es schon seit Längerem Konflikte. Während einige Gläubige dem ehemaligen Freisener Pfarrer die Treue halten, stehen andere hinter Pfarrer Hanno Schmitt. Bereits vor der Beurlaubung des Freisener Geistlichen im April 2015 habe es laut Bistum immer wieder Streit zwischen ihm und seinem Vorgesetzten gegeben. Der ehemalige Pfarrer soll sich nicht an Absprachen und ergangene Weisungen gehalten haben. Für zusätzlichen Zündstoff sorgen Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs.

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