Übung Bei Einsatzkräften saß jeder Handgriff

Freisen · Bei einer Großübung in Freisen meisterten 60 Rettungskräfte, darunter Feuerwehrleute, Notärzte und Rettungssanitäter drei Szenarien.

 Die Insassen dieses Fahrzeuges musste die Feuerwehr gemeinsam mit dem Rettungsdienst unter Einsatz hydraulischen Rettungsgerätes möglichst schonend aus dem Auto befreien.

Die Insassen dieses Fahrzeuges musste die Feuerwehr gemeinsam mit dem Rettungsdienst unter Einsatz hydraulischen Rettungsgerätes möglichst schonend aus dem Auto befreien.

Foto: Natalia Schinhofen

Eine Ganztagsübung galt es für 25 Feuerwehrkameraden des Löschbezirks Freisen in Zusammenarbeit mit 30 Rettungskräften des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und fünf Notärzten aus St. Wendel, Ottweiler und Trier zu bewältigen. Drei unterschiedliche Unfallszenarien wurden vorbereitet. Wie eine Sprecherin des Löschbezirks Freisen mitteilt, war es Ziel der Übung, gemeinsam bestimmte Abläufe zu trainieren und danach kritisch zu reflektieren.

Um möglichst realitätsnah trainieren zu können, wurde die Übung von Laiendarstellern der realistischen Unfalldarstellung St. Wendel (RUD) unterstützt. „Am schwierigsten ist es, Bewusstlosigkeit zu simulieren“, so Thea Linn, die zusammen mit ihrem Mann diese Abteilung betreut. „Aber auch gezielt ein bestimmtes Verletzungsmuster zu verkörpern, muss mit den Teilnehmern intensiv vorab besprochen werden. Jedes Unfallgeschehen ist anders. Jeder Patient reagiert anders.“

Gerade darin bestehe die Herausforderung für Feuerwehr und Rettungsdienst; nämlich sich zunächst einen Überblick über die Einsatzstelle und die unterschiedlichen Verletzungen zu verschaffen und dann das entsprechende feuerwehrtechnische Gerät zur Patientenrettung einzusetzen. Die Dringlichkeit der Behandlungsbedürftigkeit legt dabei immer der Notarzt fest, informiert ein Übungsleiter. Die Anzahl der Unfallopfer müsse genauestens festgestellt und auch untereinander deutlich kommuniziert werden.

Bei Übungsszenario drei erwartete die Retter ein „Massenanfall von Verletzten“ nach einem Busunfall. 19 Menschen unterschiedlichen Alters, teils mit oder ohne Verletzungen, waren entsprechend zu betreuen. Auch eine Schwangere war darunter. Die Feuerwehr musste derweil ein mit dem Bus kollidiertes Fahrzeug stabilisieren und dessen Insassen gemeinsam mit dem Rettungsdienst unter Einsatz hydraulischen Rettungsgerätes möglichst schonend aus dem Auto befreien. Die Handgriffe saßen, die Abstimmung untereinander klappte.

Gleiches galt für die Übungsszenarien zuvor. Hier hieß es zunächst „Pkw gegen Pkw“: ein Verkehrsunfall wie er häufig passiert. Erschwerend kam allerdings hinzu, dass eines der Fahrzeuge ungünstig auf der Seite lag und man die eingeklemmten Personen nicht so leicht befreien konnte. Eine weitere Aufgabe der Einsatzkräfte sollte es neben der Bergung der Fahrzeuginsassen sein, Gaffer in ihre Schranken zu weisen, die entweder störend im Weg herumliefen, filmten oder rücksichtslos fotografierten. Bürgermeister Hans-Josef Scheer (SPD) war mit einigen Gemeinderatsmitgliedern zugegen: „Ich danke Euch für Euer Ehrenamt und Eure Zeit, die Ihr hier investiert“, so der Bürgermeister. Im Baustoffe-Handel Müller in Freisen hieß es danach „Pkw an Radlader“. Wieder eine neue Situation. Diesmal mit mehreren Verletzten und einem brennenden Fahrzeug. Ein ungewöhnliches Bild bot sich den Einsatzkräften; lag doch ein großer Felsen auf einem Auto.

 Bei der Ganztagsübung waren 25 Feuerwehrkameraden des Löschbezirks Freisen in Zusammenarbeit mit 30 Rettungskräften des DRK und fünf Notärzten aus St. Wendel, Ottweiler und Trier im Einsatz.

Bei der Ganztagsübung waren 25 Feuerwehrkameraden des Löschbezirks Freisen in Zusammenarbeit mit 30 Rettungskräften des DRK und fünf Notärzten aus St. Wendel, Ottweiler und Trier im Einsatz.

Foto: Natalia Schinhofen

Nach der knapp siebenstündigen Großübung reflektierten Gemeindewehrführer Paul Haupenthal, die Löschbezirksführer Jochen Becker, dessen Stellvertreter Frank Müller zusammen mit dem DRK-Übungsleiter Jannik Hönig und allen Beteiligten die drei Szenarien, wobei man besonders ein Anliegen deutlich spüren konnte: Man will weiterhin miteinander und voneinander lernen, um in Notsituationen schnell und effektiv helfen zu können.

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