Konzert Musikalische Experimente im Kolpinghaus

Freisen · Die Freisener Konzertreihe „Live im Sitzungssaal“ endete mit einem Acoustic-Konzert vor 155 Zuschauern.

 Die einzige Frau des Abends: Anisha Adam von Mama Said brachte weihnachtliche Stimmung auf die Bühne.

Die einzige Frau des Abends: Anisha Adam von Mama Said brachte weihnachtliche Stimmung auf die Bühne.

Foto: Carmen Gerecht

Wer Rock und Pop unplugged, aktuelle Songs und Klassiker hören wollte, war beim Abschlusskonzert der Reihe „Live im Sitzungssaal“ genau richtig. 155 Leute kamen im Kolpinghaus zusammen, um die Musiker von MEP-Live, Fresh from the Barbershop und Mama Said zu hören. Freisens Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD) zeigte sich stolz auf das Kulturprogramm, das seine Gemeinde in Freisen nun zum fünften Mal den Bürgern bieten konnte: „Sechs Live-Konzerte im Laufe des Jahres ist das, was wir leisten können an Kulturprogramm. Die Reihe kommt sogar so gut an, dass andere Kommunen versuchen, uns zu kopieren.“

Den Anfang des knapp zweieinhalbstündigen Konzerts machten die drei Musiker von MEP-Live. Der Funke der Begeisterung für die Musik sprang in dem abgedunkelten Saal direkt auf das Publikum über. Zu Udo Lindenbergs „Ich mach mein Ding“ klatschte das Publikum auch gleich mit. Nach zwei Liedern kamen die beiden Gitarristen von Fresh from the Barbershop auf die Bühne und legten los mit einem Stück von Bruce Springsteen. „Jetzt kommt was für alle Feuerwehrmänner – I‘m on fire’“, kündigte Christian Conrad verschmitzt an. Bei „Human“ von Rag’n’Bone Man wurde es moderner, bevor es zu einem musikalischen Experiment kam: „You shook me all night long“ wurde unplugged zu einer „Fusion aus AC/DC und Johnny Cash“, so Conrad. Unterstützt wurden sie hierbei von Peter Weigerding (MEP-Live), der mit seinem Cajón und seiner Percussion der einzige Drummer unter den Musikern ist.

Immer wieder kamen die einen Musiker auf die Bühne, während sich andere in den hinteren Teil des Saals zurückzogen und sich die Musik der Kollegen gefallen ließen. Und genau das machte die Mischung des Abends aus. „Ich finde es gut, dass die Bands nicht nacheinander spielen. So hat man eine größere Mischung mit unterschiedlichen Musikrichtungen“, lobte Zuhörerin Désirée Momber. Die drei Bands spielten immer wieder in ihrer Originalbesetzung (etwa Fresh from the Barbershop bei „Hotel California“ von The Eagles), um sich dann je nach Stück Unterstützung zu holen. Bei „Aicha“ von Khaled spielten Musiker aller drei Bands zusammen.

Die einzige Frau des Abends, Anisha Adam von Mama Said, brachte weihnachtliche Stimmung auf mit ihrer acapella Version von Holy Night. Bei Shallow von Lady Gaga und No Roots von Alice Merton wurde sie nur von Bandmitglied Yann Loup Adam auf der Gitarre begleitet – und damit begeisterten die beiden das Publikum. Generell wurde nicht an Beifall gespart, das musikalische Konzept „weniger ist mehr“ kam gut an. „Ich war vergangenes Jahr schon hier. Ich finde, das ist ein schöner Rahmen mit den kleinen Band-Besetzungen“, kommentierte Musikliebhaber Detlef Maldener.

Auch wenn die Gemeinde Freisen der Veranstalter der Reihe ist, wählte Weigerding die Bands aus und managte das Musikalische. „Es ist toll, was Peter Weigerding auf die Beine stellt. Solche Leute braucht man, damit so ein Abend zustande kommt“, freute sich Monika Momber, die schon zum zweiten Mal das Abschlusskonzert besuchte.

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