Tanne in Flammen Advent, Advent, die Tanne brennt

Saarbrücken · In der Weihnachtszeit lodert es in Deutschland besonders häufig. Das zeigt eine Auswertung der Versicherungswirtschaft. Der Feuerwehrverband des Saarlandes gibt daher Tipps zum Brandschutz.

 Eine trockene Tanne ist ziemlich leicht entflammbar. Daher rät die Feuerwehr, den Christbaum regelmäßig zu gießen und eine möglichst frische Tanne zu besorgen.

Eine trockene Tanne ist ziemlich leicht entflammbar. Daher rät die Feuerwehr, den Christbaum regelmäßig zu gießen und eine möglichst frische Tanne zu besorgen.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Es dauert nur Sekunden, bis ein Adventskranz in Flammen steht. Ein Funke genügt, um die trockenen Tannen zu entflammen. Schnell greift das Feuer auf Vorhänge, Teppiche und Sofas über. Oft so explosionsartig, dass Löschversuche vergeblich bleiben. In solch einer Situation kann nur noch die Feuerwehr helfen. Und die muss zum Jahresende besonders häufig ausrücken. Das zeigt eine Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Mal setzen Kerzen den Christbaum in Brand, mal läuft die Lichterkette heiß oder eine Silvesterrakete verfehlt ihr Ziel. „Im vergangenen Jahr wurden den Versicherern im Monat nach den Feiertagen 45 Prozent mehr Feuerschäden als im Frühjahr und Herbst gemeldet“, verkündet der GDV auf seiner Internetseite. Pro Wohnungsbrand entstand demnach ein Schaden von durchschnittlich 3200 Euro.

Dirk Schäfer, Sprecher beim Landesfeuerwehrverband Saarland, bestätigt: „Brände durch Gestecke und Tannenbäume sind in der Weihnachtszeit leider keine Seltenheit. Häufig nehmen sie einen tragischem Ausgang.“ Die Ursache liege nach seiner Erfahrung meist im fehlerhaften Umgang mit Kerzen. Außerdem fehle bei vielen Menschen das Gefahrenbewusstsein. Wer jedoch ein paar einfache Regeln im Umgang mit offenem Licht befolge, könne Wohnungsbrände effektiv vermeiden.

Der wichtigste Grundsatz lautet: „Kerzen dürfen nie unbeaufsichtigt brennen“, betont Schäfer. Außerdem sollten Kinder und Haustiere nicht nie alleine mit offenem Feuer in einem Raum gelassen werden. Sie könnten Kerzen beispielsweise aus Versehen umstoßen. Der Feuerwehr-Sprecher rät, Adventskränze immer auf eine feste, nicht brennbaren Unterlage zu stellen. Porzellanteller würden sich hierzu besonders gut eignen. Weiter sei es wichtig, die Kerzen immer gut zu befestigen, damit sie nicht umfallen können. Außerdem sollte man darauf achten, dass Dekoration und Zweige nicht zu nahe an die Flamme geraten können. Dazu zähle auch, Kerzen nicht unter tiefhängenden Gegenstände wie Regale und Lampen zu platzieren.

Da trockene Zweige besonders leicht in Brand geraten, sollte man diese aus dem Gesteck entfernen und Weihnachtsbäume regelmäßig gießen. Schäfer empfiehlt zudem, den Baum so frisch wie möglich zu kaufen und bis zum Fest im Freien zu lagern. „Besser sind lebende Tannen mit Wurzelballen“, erklärt der Feuerwehr-Sprecher. Auch bei der Auswahl des Standplatzes gebe es einiges zu beachten. Der Christbaum sollte einen sicheren Stand haben und nicht in der Nähe von Öfen, Kaminen und Heizkörpern stehen. „Der Baum sollte auch genügend Abstand zu brennbaren Einrichtungsgegenständen, Vorhängen oder sonstigen Heimtextilien haben“, erläutert Schäfer weiter.

Doch nicht nur Kerzen können eine Brandursache sein, sondern auch elektrische Lichterketten. Diese müssen daher unbedingt mit dem CE-Prüfzeichen versehen sein. Auf echte Wachskerzen sollten Hausbesitzer laut Schäfer besser verzichten. Wer jedoch unbedingt welche benutzen will, sollte Folgendes beachten: Die Kerzen müssen mindestens 40 Zentimeter Abstand zu darüber hängenden Zweigen und Christbaumschmuck haben. „Außerdem sollte man die Kerzen von der Spitze der Tanne beginnend anzünden.“

Falls trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Brand in den eigenen vier Wänden ausbricht, rät Schäfer, einen Feuerlöscher oder einen Eimer Wasser bereitzustellen. Außerdem sei es sei immer empfehlenswert, Rauchmelder zu installieren. „Sie erkennen Brände bereits in der Entstehungsphase und warnen die Betroffenen rechtzeitig“, sagt Schäfer. Im Notfall solle man aber keinesfalls zögern und sofort die Feuerwehr alarmieren. Die Nummer lautet 112.

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