Niederlinxweiler. In der Osternacht haben in der katholischen Kirchengemeinde St. Martin nach mehreren Jahren endlich wieder die Glocken geläutet. Allerdings nicht vom Kirchturm herunter, sondern aus der neuen Glockenstube, die neben dem Gotteshaus steht. "Am Gründonnerstag haben die Leute von der Firma Voegele in Straßburg bis zum Abend an der Anlage gearbeitet", erzählte Verwaltungsrat Willibald Klein. "Um 19 Uhr hat dann das Probeläuten bestens funktioniert. Dem Osterläuten stand also nichts mehr im Wege."Während der Feier der Osternacht haben die beiden Glocken zum Gesang des "Gloria" erstmals wieder ihre erzenen Stimmen ertönen lassen. Willibald Klein musste sie allerdings als Übergangslösung per Funk in Gang setzen, weil die Zuleitung zum Schaltkasten in der Sakristei noch nicht angeschlossen ist. Diese Arbeit kann erst nach den Feiertagen erledigt werden. Einen eigenen Glockenträger brauchte die Pfarrkirche, nachdem im Jahre 2004 Schäden im Turm festgestellt wurden und Fachleute empfahlen, die Glocken aus statischen Gründen nicht mehr zu läuten. Die beiden Glocken mit den Namen "St. Josef" und "St. Martin" wurden abgehängt und neben die Kirche gestellt. Pastor Walter Morbach und der Verwaltungsrat entschlossen sich nach längeren Überlegungen, einen separaten Glockenträger anzuschaffen und neben der Kirche aufzustellen. Nachdem die Glockenstube errichtet war, lieferte die Firma André Voegele im März den neuen Glockenstuhl und hievte die beiden Rufer zu Gottesdienst und Gebet in den elf Meter hohen Turm. Die Pfarrei muss für diese Investition tief in die Tasche greifen. Von den 121 000 Euro an Gesamtkosten übernimmt das Bistum Trier nur einen Teil. Kirchenverein und Frauengemeinschaften schossen 12 000 Euro zu, während Sonderkollekten rund 4000 Euro erbrachten. Der Restbetrag muss aller Wahrscheinlichkeit nach über ein Darlehnen finanziert werden. gtr