Saarlandpokal Bliesens Fußballer fiebern dem Pokal entgegen

Bliesen · Vor wenigen Tagen war beim SV Bliesen die Hölle los. Satte 700 Zuschauer kamen zum Kirmesspiel des SV am 25. August gegen die SG Namborn-Steinberg/Deckenhardt-Walhausen – und das zu einem Spiel in der zweituntersten Spielklasse. „Mit so einer Kulisse hatten wir nicht gerechnet“, staunte auch Bliesens Spielertrainer Peter Krämer.

 Im Saarlandpokal empfängt der SV Bliesen Morgen den Oberligisten FV Eppelborn.

Im Saarlandpokal empfängt der SV Bliesen Morgen den Oberligisten FV Eppelborn.

Foto: dpa/Jan Woitas

Vor so vielen Besuchern zu kicken war für seine Spieler ein echter Höhepunkt. Bereits am morgigen Mittwoch steht für seine Elf nun ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm: Dann empfängt der Bezirksligist um 19 Uhr in der dritten Runde des Saarlandpokals Oberligist FV Eppelborn. Der SVB ist damit neben dem VfL Primstal, der zeitgleich den FC Hertha Wiesbach empfängt, das zweite Kreis-Team, das einen Oberligisten zugelost bekam.

„So viele Zuschauer wie an der Kirmes werden gegen den FVE wohl nicht kommen“, sagt Krämer. „Aber wir freuen uns trotzdem riesig auf das Spiel. Als Bezirksliga-Fußballer hat man nicht oft die Möglichkeit in einem Pflichtspiel gegen einen Oberligisten anzutreten.“

Für viele seiner Akteure ist es sogar das erste Mal, dass sie gegen einen solch hochklassigen Gegner auflaufen. Denn der SV Bliesen geht in dieser Saison mit einer blutjungen Mannschaft an den Start. Nachdem nach der vergangenen Runde Stammkräfte wie Torhüter Thorsten Preis (wechselte zu Verbandsligist VfB Theley) oder der zentrale Mittelfeldspieler Christof Rauber (spielt nun für den SV Merchweiler, ebenfalls Verbandsliga) Bliesen verließen, setzt der Club nun vor allem auf Akteure aus dem eigenen Nachwuchs.

So hat beispielsweise der junge Niclas Schäfer den Platz von Preis zwischen den Pfosten übernommen. „Jonas Fuchs, Marvin Schön, Raffael Heß oder Tim Schorr stehen ebenfalls regelmäßig in der Anfangsformation“, berichtet Krämer. Auch diese vier stammen aus der eigenen Nachwuchsabteilung.

Neu in Bliesens Bezirksliga-Team ist mit Dimitri Friedrich aber auch ein Spieler mit Erfahrung in der 3. Liga. Drittliga-Erfahrung hat er allerdings nicht im Fußball, sondern im Volleyball. Dort lief er bis zum Ende der vergangenen Saison für den TV Bliesen auf, parallel dazu spielte er noch in der Reserve des SV Bliesen.

Nachdem Friedrich im Frühjahr mit Volleyball aufgehört hat, hat er nun bei den Fußballern den Sprung in die erste Mannschaft geschafft. Dort ist er aufgrund seiner Volleyball-Erfahrung  auch für lange und präzise Einwürfe zuständig. Doch nicht nur das gefällt Trainer Krämer an seinem Defensivspieler. Der Übungsleiter lobt auch dessen Einstellung. „Man merkt, dass er schon einmal Sport auf semi-professionellem Niveau betrieben hat.“

Mit seinem jungen und unerfahrenen Team ist Bliesen morgen gegen den vier Klassen höher spielenden Gegner aus Eppelborn in der krassen Außenseiter-Rolle. Das weiß auch Trainer Krämer: „Der FV ist natürlich haushoher Favorit“, erklärt er. „Wir wollen nicht ins offene Messer zu laufen.“

Sollte Bliesen morgen im Pokal keine Überraschung gelingen, können sich Krämer und sein Team wieder ganz auf die Liga konzentrieren. Dort steht der SV aktuell im Mittelfeld der Tabelle. Würde der Sportverein dort auch am Saisonende stehen, wäre Krämer zufrieden. Mittelfristig möchte er sein junges Team aber weiterentwickeln – und dann auch mehr erreichen. „In drei Jahren wird der Verein 100 Jahre alt. Wenn wir im Jubiläumsjahr so weit wären, dass wir ganz oben mitspielen können, wäre das toll.“

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