Betroffner berichtet von Auschwitz

St. Wendel. "Ihr seid hier, um zu arbeiten. So lange ihr arbeiten könnt, lebt ihr; wenn ihr nicht mehr arbeiten könnt, geht ihr durch den Kamin". Mit diesen Worten wurden die Deportierten bei Ankunft im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau empfangen

St. Wendel. "Ihr seid hier, um zu arbeiten. So lange ihr arbeiten könnt, lebt ihr; wenn ihr nicht mehr arbeiten könnt, geht ihr durch den Kamin". Mit diesen Worten wurden die Deportierten bei Ankunft im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau empfangen. Schockierender SatzUnd mit diesem schockierenden Satz berührt Alex Deutsch, der die Zeit in Auschwitz-Birkenau überlebt hat, am 20. November die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7a am Cusanus-Gymnasium zutiefst. Stille in der Klasse 7a. Es ist so still, man würde eine Stecknadel fallen hören. Alex Deutsch, der vor mehr als 60 Jahren trotz der menschenverachtenden Zustände das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überlebt hat, fasst mit klarer Stimme den wie gebannt lauschenden Schülerinnen und Schülern sein Schicksal, die Qualen und seine Rettung im Jahr 1945 zusammen. Frau und Kind verlorenAls Jude musste er über Jahre die Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes ertragen, verlor dabei sogar seine Frau und seinen zweieinhalbjährigen Sohn, die im Konzentrationslager ermordet wurden. Sogar während der Pause waren Deutsch und seine jetzige Frau, die ihn stets bei seinen Vorträgen begleitet, umringt von Schülern, die seine Fotos aus der Nähe betrachten und ihm weitere Fragen stellen wollten. Die abschließende Botschaft des 96 Jahre alten Mannes zeigte deutlich, dass er keinen Hass mehr empfindet: "Lasst euch nicht hineintreiben in Hass und Gewalt gegen andere Menschen. Lernt miteinander zu leben, nicht gegeneinander." red

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