Aufsteigende Tendenz

Oberthal. Quietschende Turnschuhe auf dem Hallenboden. Spielführerin Britta Glaser prescht nach vorne, bekommt den Ball von rechts zugespielt, springt hoch, holt aus, zieht ab - und trifft. Es ist Montagabend und die Handballerinnen des FSG Oberthal trainieren Würfe aus dem Rückraum. Fünf Tage bleiben noch bis zu ihrem ersten Spiel in der RPS-Oberliga

 Vorfreude auf die Saison: Aufsteiger Oberthal erwartet am Samstag den TSV Kandel.Foto: Bonenberger

Vorfreude auf die Saison: Aufsteiger Oberthal erwartet am Samstag den TSV Kandel.Foto: Bonenberger

Oberthal. Quietschende Turnschuhe auf dem Hallenboden. Spielführerin Britta Glaser prescht nach vorne, bekommt den Ball von rechts zugespielt, springt hoch, holt aus, zieht ab - und trifft. Es ist Montagabend und die Handballerinnen des FSG Oberthal trainieren Würfe aus dem Rückraum. Fünf Tage bleiben noch bis zu ihrem ersten Spiel in der RPS-Oberliga. Am Samstag empfängt der Saarlandliga-Meister um 18 Uhr in der Namborner Liebenburghalle die Frauen des TSV Kandel. Es sei wichtig, dass ihr Team in der neuen Saison alle Chancen nutze, sagt Trainerin Claudia Schikotanz. Allzu viele Chancen bekommt man nämlich nicht. "In der RPS-Liga müssen die Würfe zu 100 Prozent im Tor sein", sagt Schikotanz. Noch erreichen die Mädchen diese Quote nicht, deshalb wird trainiert, von außen, aus dem Rückraum, vom Kreis. "Jetzt musst du dich orientieren und gucken, was die Torfrau macht." Ruhig, aber bestimmt sind die Anweisungen und Hilfestellungen, die Schikotanz ihren Spielerinnen gibt. Sie ist keine Trainerin, die sich mit Trillerpfeife oder brüllend Gehör verschafft. Das muss sie auch nicht, die Oberthaler Frauen sind konzentriert und mit Einsatz bei der Sache. In der Saarlandliga haben sie alle Spiele im Schnitt mit zehn Toren Vorsprung gewonnen. In der RPS-Liga werden sie es nicht so einfach haben, weiß Schikotanz: "Hier gibt es keine schwachen Gegner, wir werden in jedem Spiel kämpfen müssen." Ihr Erfolgsrezept: eine starke Abwehr und der schnelle Angriff nach vorne. Neben Wurftraining seien deshalb in dieser Woche das Abwehrverhalten und die Feinabstimmung besonders wichtig gewesen. Die Frage steht im Raum und auf der Website der DJK Oberthal. Schafft die Mannschaft den Klassenerhalt? Knapp 60 Prozent der Internet-Voter sagen: Ja. "Ich bin davon überzeugt", meint die Trainerin. Schon mehrmals, zuletzt 2006, war den Oberthalerinnen der Aufstieg geglückt, doch das Glück währte nie länger als eine Saison. Doch jetzt ist die Mannschaft komplett anders. "Wir hatten noch nie so eine junge Truppe in der RPS-Liga", sagt Schikotanz. Die Mädchen sind im Schnitt 21. Alle seien erst in den letzten zwei, drei Jahren aus der A-Jugend hoch gekommen. "Es war schon immer mein Ziel, die Jugendlichen direkt einzubauen", sagt Schikotanz. Das erste Spiel gegen Kandel sei sehr wichtig, weil es zeigen werde, wie die Mannschaft in die Saison startet. Kandel war vergangene Saison Vorletzter der RPS-Liga, und die Oberthaler Frauen können sich zu Recht gute Chancen gegen diesen Gegner ausrechnen. Deshalb sind die Erwartungen auch um so höher, bei Spielerinnen und beim Publikum. "Wenn der Druck zu groß wird, kann das nach hinten los gehen", gibt die Trainerin zu bedenken. Auch nach Einschätzung von Spielführerin Britta Glaser ist Nervosität das größte Problem: "Wir wissen noch nicht, was uns erwartet." Im Training ist von Nervosität nichts zu spüren, die Mädchen wirken selbstsicher und gut vorbereitet. Noch steht eine blaue Matte da, wo die Kandler Handballerinnen ihren Block aufbauen werden. Am Samstag wird sich zeigen, ob die Oberthaler ihn durchbrechen können.

Auf einen BlickDie Spielerinnen der FSG Oberthal/Hirstein: Lisa Lambert, Lilli Weidel, Alice Winter, Silja Collet, Julia Hoffmann, Eva Maldener, Anna Scheerer, Britta Glaser, Nina Kannengießer, Kathrin Rauber, Christina Schuh. Torfrauen: Nina Jung, Carina Ost, Julia Wilhelmi. Trainerin: Claudia Schikotanz kira

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