Unwetter überm Saarland Sturmtief lässt Bäume stürzen und Trampoline fliegen

Saarbrücken · Von landesweit 80 sturmbedingten Einsätzen berichtet die Polizei. Sieben Straßen mussten gesperrt werden. Auch der Bahnverkehr war betroffen.

 Ein Sturmtief sorgte am Mittwoch (3. Januar 2018) im Saarland für Schäden. Die Mainzer Straße in Saarbrücken blieb am Morgen gesperrt, Teile eines Baugerüsts waren auf die Straße gestürzt.

Ein Sturmtief sorgte am Mittwoch (3. Januar 2018) im Saarland für Schäden. Die Mainzer Straße in Saarbrücken blieb am Morgen gesperrt, Teile eines Baugerüsts waren auf die Straße gestürzt.

Foto: BeckerBredel

Etwas später als von Meteorologen angekündigt, indes nicht weniger heftig ist am Mittwoch (3. Januar 2018) ein Sturmtief über das Saarland hinweggezogen. Insbesondere der frühmorgendliche Berufsverkehr war von umgestürzten Bäumen und überfluteten Straßen betroffen. Auch Bahnpendler hatten das Nachsehen.

Von landesweit rund „80 sturmbedingten Einsätzen“ spricht ein Polizist beim Führungs- und Lagezentrum in Saarbrücken. Der erste Notruf kam demnach um 5.13 Uhr an, im Vergleich zu späteren Mitteilungen eher eine Lapalie: Ein Verkehrsschild an einer Baustelle in Webenheim sei umgekippt. Bis 6.30 Uhr meldeten sich drei Anrufer. „Dann zogen die Anrufe an“, sagt ein Sprecher. Bis 12.04 Uhr klingelte es pausenlos, zuletzt wegen eines umgestürzten Baumes zwischen Ottweiler und St. Wendel-Niederlinxweiler. Kuriosester Zwischenfall: In Wadern-Löstertal flog ein Trampolin umher. „Aber 70 bis 80 Prozent aller Fälle hatten mit Bäumen zu tun.“ Zu den Sturmeinsätzen kamen zehn wegen anhaltenden Regens hinzu. So mussten die Helfer bei überfluteten Straßen und Hangrutschen einspringen.

Im gesamten Saarland sperrte die Polizei zeitweilig sieben Straßen; so in Losheim, wo ein Baum auf ein Haus gestürzt war. Des Weiteren machten Beamte in Mettlach, Wadern-Noswendel, Tholey, Nonnweiler-Otzenhausen sowie in Homburg Straßenabschnitte dicht. In Saarbrücken-St. Johann kam es zu erheblichen Verkehrsproblemen bis 11 Uhr. Dort hatte eine Sturmböe die Glaskuppel eines Wohnhauses in der Innenstadt abgehoben und auf der Straße zerschellen lassen. In direkter Nachbarschaft traf es ein Baugerüst, das zerlegt wurde. Bei allen Zwischenfällen wurde aber niemand verletzt.

Zu Ausfällen kam es auf der Bahnstrecke zwischen St. Wendel und Neubrücke (Rheinland-Pfalz). Umgestürzte Bäume hatten die Schienen blockiert, meldet eine Sprecherin der Detschen Bahn (DB) in Frankfurt/Main. So wurden Busse auf dem Abschnitt eingesetzt. Die Trasse blieb den gesamten Tag abgeschnitten, ergänzt ein Sprecher des privaten Anbieters Vlexx. Erst am Donnerstag (4. Januar 2018) soll der Weg wieder frei sein. Auf der Zuglinie zwischen Saarbrücken – Trier machte es der Sturm Bahnkunden ebenfalls schwierig: Wegen Sturmschäden an den Oberleitungen war zwischen Saarburg und Traben nur eine von zwei Spuren zu befahren, was zu Verspätungen führte. Ein Flug nach Hamburg von Saarbrücken-Ensheim war gestrichen worden.

Der einzige bislang bekannt gewordene witterungsbedingte Unfall mit einem Leichtverletzten meldete Feuerwehrsprecher Dirk Schäfer aus Hofeld-Mauschbach: Dort traf am Morgen ein Baum das Auto eines 34 Jahre alten Namborners, der anschließend ins St. Wendeler Krankenhaus musste. Zahlreiche Einsätze gab es für die Wehren im Land wegen abgedeckter Hausdächer.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Stadt Saarbrücken: Die ließ aus Sicherheitsgründen den Zoo den gesamten Tag geschlossen.

Heute rechnen Experten damit, dass die Stadtautobahn 620 von der Saar geflutet wird. Anhaltender Regen und die Zuflüsse könnten dazu führen, den kritischen Pegel von 3,80 Meter zu überschreiten.

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