Wie geht es den Insekten an der Saar? Studie zu Insekten-Sterben an der Saar geplant

Saarbrücken · Wie groß ist das Problem in der Region und was hilft dagegen? Das soll nun wissenschaftlich untersucht werden.

Studie zu Insekten-Sterben an der Saar geplant
Foto: dpa/Ferdinand Ostrop

Die Landesregierung lässt das Ausmaß des Insektensterbens im Saarland erstmals wissenschaftlich untersuchen. Auf diese Weise soll auch herausgefunden werden, welche Maßnahmen zum Insektenschutz tatsächlich wirken und wo nachgebessert werden muss. Die Ergebnisse sollen auch in den Dialog mit den Landwirten einfließen, die unter anderem wegen des Einsatzes von Pestiziden als wesentliche Verursacher des Insektensterbens gelten.

Das „Insekten-Monitoring“, für das im Landeshaushalt 150 000 Euro zur Verfügung stehen, soll 2021 mit der Erfassung von Fluginsekten und Tagfaltern beginnen. Dazu werden zehn repräsentative Standorte ausgewählt. Nach Angaben des Umweltministeriums sollen auch Wildbienen erfasst werden, die wichtig als Bestäuber für Nutzpflanzen und Gärten sind.

Den Antrag für die Untersuchung hatte nach eigenen Worten die CDU-Landtagsfraktion gestellt. „Wir sind überzeugt, dass die Situation bezüglich des Insektenbestandes hier besser und damit artenreicher ist als in den typischen Landwirtschaftsregionen der Republik“, sagt Günter Heinrich. Er verwies auf zahlreiche Maßnahmen zur Biodiversität und Nachhaltigkeit, Streuobstwiesen- und Blühflächenprogramme oder die Förderung der Imkerei. So habe man auch die konventionelle wie ökologische Landwirtschaft als Partner gewonnen.

Spätestens seit der Veröffentlichung der sogenannten Krefelder Studie im Jahr 2017 ist das Thema Insektensterben auf die Tagesordnung der Politik gerückt. Insektenkundler hatten in der Studie drastische Bestandseinbrüche in Naturschutzgebieten dreier Bundesländer nachgewiesen, zwischen 1989 und 2016 betrug der Rückgang bei Fluginsekten demnach 76 Prozent, im Hochsommer sogar bis zu 82 Prozent.

Unklar sei aber, wie stark das Insektensterben in den unterschiedlichen Lebensraumtypen im Saarland auftritt, erklärte das Umweltministerium, zumal das Saarland in Teilen eine noch bessere Lebensraumausstattung habe als andere Bundesländer. „Daher benötigen wir ein repräsentatives Insekten-Monitoring zur Bestandsentwicklung. Damit wird auch dokumentiert, in welchen Teilgebieten für welche Arten künftig verstärkt Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Insektenpopulationen erforderlich sind.“

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