Nummer ohne Anruf (NoA) Studentin ruft Handynummer gegen Belästigung ins Leben
Saarbrücken · „Gib mir doch mal deine Nummer!“ - Viele kennen es: in der Bahn, am Arbeitsplatz oder abends in der Bar. Doch nicht jeder möchte seine Nummer preisgeben. Die „Nummer ohne Anruf“ soll helfen, aus dieser unangenehmen Situation rauszukommen.
Jasmin Aboudhaq kennt das Problem. „Ich habe auch schonmal meine Nummer mit einem Zahlendreher rausgegeben, weil die Person einfach kein Nein akzeptieren konnte.“ Nicht wenige können sich mit dieser Situation identifizieren, wenn auf einer Party nach der Nummer gefragt wird. Viele wollen diese jedoch nicht preisgeben. Die Folge: Sie fühlen sich unwohl. Um dieser Situation aus dem Weg zu gehen, hat Jasmin eine Handynummer (015753024990) ins Leben gerufen. Diese kann in solchen Fällen als die eigene ausgegeben werden.
NOA: So funktioniert die Nummer ohne Anruf
Die Idee hinter Nummer ohne Anruf (NoA) ist einfach: eine anonyme Handynummer, die für jeden kostenlos zugänglich ist. Kommt es zu der oben beschriebenen Situation, gibt man diese anstelle der eigenen weiter. Nimmt die andere Person wenig später Kontakt auf, erhält er oder sie eine automatisch generierte Antwort. In dieser Nachricht wird erklärt, dass sich das Gegenüber unwohl gefühlt hat und aus diesem Grund eine andere Nummer angegeben hat. Über einen mitgeschickten Link, gelangt die Person auf die dazugehörige Webseite, auf der sie Infos dazu findet, wie sie es zukünftig vermeiden kann, andere Menschen in eine unangenehme Situation zu bringen. Der Name „NoA“ ist zudem genderneutral und kann somit von Männern und Frauen genutzt werden.
Lerneffekt statt Spott und Hohn
Jasmin Aboudhaq geht es mit ihrer Idee nicht nur darum, Menschen in Situationen zu helfen, in denen sie sich unwohl oder bedrängt fühlen. Die Sozialpädagogin hofft zudem auf Aufklärung für all diejenigen, denen die NoA-Nummer gegeben wird. Auf der Webseite finden sich unter anderem Tipps, auf welche Wortwahl und Verhaltensweisen das nächste Mal geachtet werden sollte.
Die Idee hat Zukunft
Die 26-Jährige bekommt schon jetzt jede Menge positives Feedback. Im nächsten Schritt sind Flyer und Plakate geplant, damit auch Menschen ohne Internetzugang die Möglichkeit haben, die Nummer zu nutzen.