Debattiermeisterschaft Studenten im Wettstreit der Argumente

Saarbrücken · Debattierclubs aus Westdeutschland trafen sich erstmals in Saarbrücken zum Meisterschaftsfinale.

 Sabrina Effenberger, die Finalsiegerin der Westdeutschen Debattiermeisterschaft, am Rednerpult im Saarbrücker VHS-Zentrum.

Sabrina Effenberger, die Finalsiegerin der Westdeutschen Debattiermeisterschaft, am Rednerpult im Saarbrücker VHS-Zentrum.

Foto: Saskia Kennel

Zuhören und das Gegenüber verstehen. Wertvolle Fähigkeiten, die im alltäglichen Leben und bei Diskussionen oft zu kurz kommen, erst recht wenn es um kontroverse Themen geht wie „Soll Deutschland patriotischer werden?“. Das ist die Fragestellung, mit der sich die Finalteilnehmer der Westdeutschen Debattiermeisterschaft, die am Sonntag zum ersten Mal in Saarbrücken stattfand, auseinandersetzen müssen.

Jährlich nehmen 100 Studenten aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hamburg an diesem Wettbewerb teil. Sie wollen beweisen, dass sich auch in Zeiten von Facebook und Twitter Konflikte rational lösen lassen. „Das stärkste Argument gewinnt und nicht der, der am lautesten schreit“, sagt Julian Staudt, ein Mitdebattierender aus Hamburg.

Zwei Teams mit vier Rednern vertreten jeweils die Argumente der Pro- und Contra-Seite. Diese werden nicht nach Überzeugung zugeteilt, sondern per Los. Nach einer kurzen Vorbereitungszeit von gerade einmal 15 Minuten hält jedes Teammitglied einen siebenminütigen Vortrag.

„Deutschland kann Stolz auf jüngere Errungenschaften sein. Patriotismus sorgt für einen Halt in dieser Welt“. Gleich die erste Rednerin zieht das junge Publikum mit ihrem Plädoyer für mehr Patriotismus in ihren Bann – denn es ist absolut faszinierend, beinahe einschüchternd,  wie einfallsreich und wortgewandt die Studenten sind. Zusammenhalt beruht immer auf der Ausgrenzung von Minderheiten, kontert jedoch dann die Gegenseite.

Mit Thesen wie diesen überzeugt die Opposition schlussendlich die Jury. Christoph Saß, Vorstand des Debattierclubs Münster, wird unter lautem Jubel als bester Finalredner gekürt. Seine Argumente hätten die größte Stringenz gehabt, erklärt Jurymitglied Peter Geckeis. Als Siegerpaar gewinnen Sabrina Effenberger und Julius Steeh aus Heidelberg. Auch das Publikum ging mit Gewinn aus dem Nachmittag. „Die Debatte hat mich toleranter gemacht und mir geholfen die Gegenseite zu verstehen“, sagt Gwendolyn Zeuner, Studentin und Zuschauerin.

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