Strom vom Dach der Südschule

Die St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft realisiert derzeit ihr erstes Projekt. Auf dem Dach der Südschule entsteht eine Photovoltaik-Anlage mit fünf Kilowatt Spitzenleistung. Die Genossenschaft investiert dafür rund 20 000 Euro. Weitere Sonnenstrom-Anlagen sollen folgen. St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung, Schirmherr der Genossenschaft, sieht in St. Ingbert als Motor, um dieses bürgerschaftliche Engagement in die Biosphäre hineinzutragen. < Bericht folgt mbe

 Hubert Wagner (rechts) von den Stadtwerken betrachtete die neue Anlage mit großem Interesse genau. Foto: Christian Lang

Hubert Wagner (rechts) von den Stadtwerken betrachtete die neue Anlage mit großem Interesse genau. Foto: Christian Lang

St. Ingbert. Die Sonne lacht zum symbolischen Spatenstich des ersten realisierten Projekts der St. Ingberter Bürger-Solargenossenschaft. Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit ist es endlich so weit: Fünf Solarmodule sind auf dem Dach der St. Ingberter Südschule montiert (die SZ berichtete bereits kurz). In den kommenden Tagen folgen weitere und schaffen damit eine kleine Sonnenstrom-Anlage von 22 Modulen mit insgesamt fünf Kilowatt Spitzenleistung. Die Investitionssumme beträgt rund 20 000 Euro. Auf dem Flachdach ist eine Menge Platz für mehr. Die Sonnenfreunde wollen über die Vergabe weiterer Genossenschafts-Anteile den Ausbau vorantreiben. Jürgen Bach, stellvertretender Vorstandschef der Bürgervereinigung: "Bis 25 Kilowattstunden sind hier möglich." 75 Mitglieder hat das St. Ingberter Projekt mittlerweile. Rund 24 000 Euro haben die zur Verfügung gestellt, um die Solarstrom-Quote der Mittelstadt zu steigern. Zugleich hat das Projekt über das Sozial-Agio, das an jeden Anteil geknüpft ist, 3000 Euro für den Wiederaufbau der Josefskirche und die Unterstützung der Lebenshilfe eingespielt. Weitere Dächer stehen zur Verfügung, so dass mit wachsendem Kapital immer mehr grüner Strom aus St. Ingbert ins Netz gespeist werden kann.Auf dem Dach der Südschule hat der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Grötschel erläutert, warum die Umsetzung des Projektes einige Zeit brauchte. Wirtschaftsplan, Satzung, Prüfung durch den Genossenschaftsverband waren Hürden. Und auch die Bürger mussten von den Zielen der Genossenschaft überzeugt werden. Grötschel weiter: "Aus der Idee, eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Caritas-Altenpflegeheims zu bauen, ist eine Bewegung in der Biosphärenstadt St. Ingbert geworden, die parteiübergreifend von allen Fraktionen befürwortet und unterstützt wird." Das Stichwort Biosphäre kam St. Ingberts Oberbürgermeister Georg Jung, Schirmherr der Genossenschaft, recht: "Im Mai wird das Komitee ,Men and Biosphere' in Paris das Biosphärenreservat offiziell bestätigen. Die Solargenossenschaft passt ausgezeichnet in das Leitbild St. Ingberts." Als Biosphärenstadt wolle man Motor des Gedankens sein und darüber hinaus andere Gemeinden miteinbeziehen. Jung: "Nach Freiburg ist unsere Region die sonnenbegünstigste in der Republik." Das solle das Biosphärenreservat nutzen. Die Solar-Genossenschaft arbeitet auf dem Südschul-Dach mit Flachdachwannen, auf die Photovoltaik-Module eines deutschen Herstellers kommen. Die Kinder der St. Ingberter Südschule haben somit jetzt ein kleines Sonnenkraftwerk über den Klassensälen. Mitte Mai, erläutert Bach, wolle man das mit den Solar-Genossen und der Südschule vor Ort feiern. "Nach Freiburg ist unsere Region die sonnenbegün-stigste in der Republik." OB Georg Jung

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