Strom kann wieder fließen – Wasserhahn ist noch gesperrt

Wehrden · Eine Familie mit zwei Kindern saß am Freitag ohne Strom und Wasser in ihrer Wehrdener Wohnung. Gestern mühten sich Ämter und Betroffene um Klärung. Ergebnis: Wenigstens der Strom kann erstmal wieder fließen.

Über die Not einer vierköpfigen Familie aus Osteuropa, die in der Buröther Straße in Wehrden wohnt, haben wir am Samstag unter dem Titel "Schönes Wochenende?" berichtet. Vater, Mutter und zwei Kinder, darunter ein krankes, saßen am Freitag ohne Strom und Wasser im Haus, ein schwer erträglicher Zustand, dessen Zustandekommen wohl etliche Ursachen hat, auch Sprachbarrieren. Wie die Recherchen unserer Zeitung ergaben, zahlte die Familie ihre Rechnungen für Strom, Gas und Wasser seit Mai nicht mehr. Patrick S., ein Freund der Familie, sagte zur Begründung: Man habe angenommen, dass die Sozialbehörden des Regionalverbandes die Zahlungen übernähmen. Der Regionalverband, so Sprecher Stefan Kiefer, habe in der Tat zuletzt 100 Euro monatlich an die Stadtwerke Völklingen überwiesen. Das habe wohl nicht gereicht, um Altforderungen abzuarbeiten. Von diesen Forderungen habe man nichts gewusst, und die Familie habe nie geklagt, dass ihr etwas fehle.

Nach Auskunft der Stadtwerke betragen die Forderungen aus der Wohnanschrift Buröther Straße fast 2000 Euro. Die Stadtwerke, die den Strom erst kaufen und darauf achtgeben müssten, dass die überwältigende Mehrzahl der zahlenden Kunden sich nicht benachteiligt fühle, hätten die ausstehenden Beträge mehrfach angemahnt und drohende Teilsperrungen und schließlich die Sperrung des Stromes angekündigt. Irgendwer drehte dann auch noch das Wasser ab. Die Stadtwerke versicherten jedoch, sie seien es nicht gewesen, derlei geschehe nur in ganz seltenen Fällen. Prompt steckte die Familie in besagter Notlage.

Gestern haben sich alle Seiten um Klärung und Schadensbegrenzung bemüht. Wie es aussieht, kann der Strom sofort wieder fließen, nachdem der Regionalverband die aufgelaufenen Forderungen auf Darlehensbasis übernimmt. Wer das Wasser anstellen könnte, blieb ungewiss, da die Behörden es nicht abstellten. Vielleicht findet sich ein Weg zum Kellerraum, in dem der Schieber zu öffnen ist. Patrick S. will versuchen, eine neue Wohnung für die Familie zu finden.

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