Strom-Direktheizung wenig sinnvol

St. Wendel. Immer wieder werden Strom-Direktheizungen zur Gebäudebeheizung angeboten. Abgesehen von hohen Stromkosten sind diese Systeme aufgrund der mit der Stromproduktion verbundenen Emissionen ökologisch problematisch, sagt die Verbraucherzentrale

 Auch eine Fotovoltaikanlage kann für Probleme sorgen. Foto: dpa

Auch eine Fotovoltaikanlage kann für Probleme sorgen. Foto: dpa

St. Wendel. Immer wieder werden Strom-Direktheizungen zur Gebäudebeheizung angeboten. Abgesehen von hohen Stromkosten sind diese Systeme aufgrund der mit der Stromproduktion verbundenen Emissionen ökologisch problematisch, sagt die Verbraucherzentrale. Neuerdings versuchten Anbieter, die ökologischen Bedenken mit dem Argument zu zerstreuen, der Strom könne ökologisch mit einer auf dem Dach des Gebäudes installierten Fotovoltaikanlage erzeugt werden.Ein gut gedämmtes Einfamilienhaus, gebaut nach der aktuellen Energie-Einsparverordnung, habe bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern einen Heizenergiebedarf von 7200 Kilowattstunden (kWh). Rechnerisch könnte dieser Bedarf von einer Fotovoltaikanlage mit acht Kilowatt Peakleistung (kWp) gedeckt werden. Dabei werde jedoch vernachlässigt, dass die Wärme während der Heizzeit benötigt wird, während die Fotovoltaikanlage die höchsten Erträge im Sommer erbringe. Unter Berücksichtigung der monatlichen Daten für Erzeugung und Bedarf zeige sich, dass die oben beschriebene Anlage den Heizenergiebedarf tatsächlich nur zu etwa 30 Prozent decken könnte, so die Energieberater der Verbraucherzentrale. Für eine 100-prozentige Deckung wäre eine Anlage mit 25 kWp notwendig. Die Fläche der Fotovoltaikmodule läge bei mehr als 200 Quadratmeter und wäre damit deutlich größer als die zu beheizende Wohnfläche.

Abgesehen von den hier dargestellten Zusammenhängen stellt sich die Nutzung des erzeugten Stroms für Heizzwecke trotz Förderung auch als unwirtschaftlich dar. Heizen mit Strom ist also auch in Kombination mit einer Fotovoltaikanlage nicht sinnvoll.

Fragen zu wirtschaftlich und ökologisch sinnvollen Heizsystemen beantworten die Energieberater der Verbraucherzentrale des Saarlandes. Darüber hinaus wird auch zu regenerativen Energien, Wärmedämmung, Windenergie, Strom- und Heizenergieverbrauch, sowie zu Förderprogrammen beraten.

Wer Fragen hat, kann sich bei den Energieexperten der Verbraucherzentrale beraten lassen und einen Termin in einer der 14 Energieberatungsstellen im Saarland vereinbaren. red

In St. Wendel finden die Beratungen jeden Donnerstag im Rathaus II in der Gymnasialstraße 21, statt. Terminvereinbarung beim Umweltamt, Tel. (0 68 51) 8 09-13 22.

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