Strohhalm für die Hasenfelsschule

Oberwürzbach. Positives Signal für Oberwürzbach: Die Hasenfelsschule hat nun doch gute Chancen, als Grundschule erhalten zu bleiben. Die Tage der staatlichen Schule sind zwar gezählt, aber das Abc könnten Kinder ab kommendem Schuljahr dort dennoch lernen. Unter dem Dach einer privaten Montessori-Schule. Der St. Ingberter Stadtrat hat dem nun in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt

Oberwürzbach. Positives Signal für Oberwürzbach: Die Hasenfelsschule hat nun doch gute Chancen, als Grundschule erhalten zu bleiben. Die Tage der staatlichen Schule sind zwar gezählt, aber das Abc könnten Kinder ab kommendem Schuljahr dort dennoch lernen. Unter dem Dach einer privaten Montessori-Schule. Der St. Ingberter Stadtrat hat dem nun in nichtöffentlicher Sitzung zugestimmt. Genehmigt das Bildungsministerium das Projekt, will der Träger zum kommenden Schuljahr mit einer Klasse beginnen. Zugleich soll die Verwaltung laut Sitzungsbeschluss mit der Landesregierung vereinbaren, dass die letzten Klassen der Regelschule im Gebäude verbleiben, wie die Pressestelle des Rathauses mitteilt.Träger der Schule wäre die "Elterninitiative Mandelblüte" mit Sitz in der Gemeinde Mandelbachtal. Sie hat sich im April 2010 gegründet und zunächst versucht, als staatlicher Zweig in ihrer Kommune an den Schulen in Ormesheim oder Erfweiler-Ehlingen anzudocken. Das schlug fehl, weshalb die Initiative vergangenen Sommer beim Kultusministerium einen Antrag auf private Trägerschaft stellte. Daneben war der Verein auf der Suche nach geeigneten Räumen. Zuletzt war die ehemalige Schule in Wittersheim im Gespräch.

Jetzt ist diese Hürde genommen. Eva Pittendörfer, Vorsitzende des Schulvereins, hofft deshalb auf grünes Licht aus dem Ministerium. Der Mietvorvertrag müsse noch eingereicht werden und der Sitz der künftigen Montessori-Schule in den Unterlagen auf Oberwürzbach abgeändert werden. Ansonsten seien die Formalien beackert.

Lehrer und Lernbegleiter haben ihre Mitarbeit zugesagt. Von 30 Voranmeldungen spricht die Vorsitzende. Allerdings gab es die unter der Prämisse eines Standortes in Mandelbachtal. Pittendörfer: "Mit der Änderung werden wohl ein paar wegbrechen." Für interessierte St. Ingberter werde es Info-Veranstaltungen geben, wenn alles in trockenen Tüchern ist. Eine jahrgangsübergreifende Klasse (erstes bis drittes Schuljahr) ist geplant.

Die Hasenfelsschule spricht auch durch ihre Lage im Ort die Montessori-Begeisterten an. "Total schön an der Schule ist die Waldrandlage im Grünen. Man kann auch draußen was machen", schwärmt Pittendörfer. Die Eltern müssen für den Besuch der Privatschule allerdings auch zu finanziellem Engagement bereit sein. Besonders in den ersten drei Jahren.

Das Privatschulgesetz ist im November geändert worden. In einer dreijährigen Bewährungszeit müssen die Träger einen höheren Eigenanteil stemmen. Das schlägt auf die Elternbeiträge durch. Pittendörfer: "In den ersten drei Jahren werden wir einen monatlichen Beitrag von 250 Euro erheben. Danach sind es wohl 150 Euro." Viel Geld, wie sie weiß. Aber sie sagt auch: "Das entspricht den Kosten für einen Krippenplatz. Und in Rheinland-Pfalz müssen Eltern auch 250 Euro zahlen. Und das dauerhaft."

Hintergrund

Der reformpädagogische Ansatz der Montessori-Schulen geht auf Maria Montessori zurück. Im Zentrum soll das Kind mit seiner Persönlichkeit stehen, die es zu achten und entwickeln gelte. Montessori-Erzieher verstehen sich denn auch als Helfer bei der Entwicklung einer selbstständigen Persönlichkeit. Die geplante Montessori-Schule in Oberwürzbach soll mit einer altersgemischten Klasse beginnen. Eine Klassenlehrerin, zwei Vertretungskräfte in Teilzeit und ein Ergotherapeut betreuen die Kinder. mbe

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