Strobel im Rennen ums Rathaus

Saarbrücken. Der Unternehmer Peter Strobel (CDU) soll die Sozialarbeiterin Charlotte Britz (SPD) von der Spitze der Stadtverwaltung verdrängen. So will es zumindest die CDU. Sie wird den 40-Jährigen beim Neujahrsempfang der CDU-Stadtratsfraktion am Freitag, 14. Januar, als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters präsentieren

 Der 40 Jahre alte Fechinger Peter Strobel geht für die CDU ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Foto: Becker & Bredel

Der 40 Jahre alte Fechinger Peter Strobel geht für die CDU ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Der Unternehmer Peter Strobel (CDU) soll die Sozialarbeiterin Charlotte Britz (SPD) von der Spitze der Stadtverwaltung verdrängen. So will es zumindest die CDU. Sie wird den 40-Jährigen beim Neujahrsempfang der CDU-Stadtratsfraktion am Freitag, 14. Januar, als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters präsentieren. Peter Strobel führt mit seinem Bruder einen Betrieb für Lebensmitteltechnologie in der fleischverarbeitenden Industrie, engagiert sich unter anderem als Vorsitzender des Fechinger Fußballvereins und ist Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

Wann die Saarbrücker einen neuen Oberbürgermeister oder eine Oberbürgermeisterin wählen, ist noch offen. Charlotte Britz (SPD) ist seit dem 1. Oktober 2004 im Amt. Ihre achtjährige Amtszeit endet am 30. September nächsten Jahres. Das Kommunalwahlgesetz sieht vor, dass die Wahl frühestens zwölf Monate und spätestens drei Monate vor Ablauf der Amtszeit stattfindet. Für die Wahl in Saarbrücken heißt das: Zwischen dem 1. Oktober 2011 und dem 30. Juni 2012 wird gewählt.

Den Wahltermin setzt die oberste Kommunalaufsichtsbehörde, also das dem saarländischen Innenministerium unterstellte Landesverwaltungsamt, laut Wahlgesetz "im Benehmen mit der betroffenen Gemeinde" fest. Dieses Benehmen wird durch einen Stadtratsbeschluss hergestellt. "Bislang ist das Thema mit den Stadtratsfraktionen noch nicht besprochen worden", teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug gestern auf Anfrage mit.

Peter Strobel und der Kreisvorsitzende der Saarbrücker CDU, der saarländische Finanzminister Peter Jacoby, wollten die Nominierung gestern weder bestätigen noch dementieren. Am Nachmittag des 14. Januar soll erst der erweiterte CDU-Kreisvorstand tagen, bestätigte Jacoby. Am Abend werde dann der Kandidatenvorschlag der CDU auf dem Neujahrsempfang der Stadtratsfraktion bekanntgegeben. Im Frühjahr soll Strobel dann von einem Kreisparteitag offiziell nominiert werden.

Bei der Oberbürgermeister-Stichwahl am 19. September 2004 unterlag CDU-Kandidat Josef Hecken Charlotte Britz. Britz holte 53,7 Prozent der Stimmen, Hecken 46,3 Prozent. An der Stichwahl beteiligten sich nur 53 979 der 149 610 wahlberechtigten Saarbrücker, also 38,3 Prozent.

Meinung

Ein Außenseiter mit Chancen

Von SZ-Redakteur

Martin Rolshausen

Peter Strobel geht nicht als Favorit in den Wahlkampf um das höchste Amt in unserer Stadt. Charlotte Britz hat als amtierende Oberbürgermeisterin die bessere Ausgangsposition. Aber dass die CDU Peter Strobel nominiert, zeigt, dass sie glaubt, eine Chance zu haben. Strobel, der international für sein Familienunternehmen unterwegs ist, kann es sich nämlich nicht leisten, mal eben aus Jux die Firma zu vernachlässigen, um Wahlkampf zu machen. Strobel ist ein ernstzunehmender Kandidat mit wirtschaftlicher und politischer Erfahrung. Die Frage ist, ob die CDU sich für ihn mit ganzer Kraft in den Wahlkampf stürzt. Strobel ist nämlich einer, der sich durch seine offene Art in der Partei nicht nur Freunde gemacht hat.

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