Streusalz reicht nur noch bis Sonntag

Köllertal. Zuerst war es Tief "Daisy", das die Streusalzvorräte aufbrauchte. Dann kamen zwei namenlose Tiefdruckgebiete, die erneut für schnee- und eisglatte Straßen in der Region sorgten und dadurch die kommunalen Streudienste in Riegelsberg, Püttlingen und Heusweiler auf Trab hielten

Köllertal. Zuerst war es Tief "Daisy", das die Streusalzvorräte aufbrauchte. Dann kamen zwei namenlose Tiefdruckgebiete, die erneut für schnee- und eisglatte Straßen in der Region sorgten und dadurch die kommunalen Streudienste in Riegelsberg, Püttlingen und Heusweiler auf Trab hielten. Schon nach "Daisy" - also Mitte Januar - äußerten die drei Bauhofchefs Raimund Schmidt (Riegelsberg), Frank Seger (Püttlingen) und Dietmar Schäfer (Heusweiler) Befürchtungen, dass es mit dem Streusalz eng werden könnte, wenn es zu weiteren Schneefällen käme und keine neuen Lieferungen einträfen. Da tatsächlich nur kleinere Mengen bei den Bauhöfen ankamen, wurden die Bestände in den letzten Tagen aufgebraucht. Laut Stefan Etringer vom Bauhof Heusweiler kam es sogar soweit, dass der Landesbetrieb für Straßenbau, der selbst auf Bundes- und Landstraßen streut, jeweils zehn Tonnen an die saarländischen Kommunen liefern musste, um auszuhelfen.

Laut Etringer steht in Heusweiler noch gerade soviel Salz zur Verfügung, um bei weiteren glatten Straßen bis Sonntag über die Runde zu kommen. "Obwohl wir derzeit sehr sparsam streuen, reicht es hinten und vorne nicht. Die fünf Tonnen, die uns von einem saarländischen Händler geschickt wurden, sind nicht mehr als der Tropfen auf dem heißen Stein. Ein weiterer Händler aus der Region hat uns Salz aus Rumänien angeboten, das uns aber viermal so viel kosten würde, wie wir sonst immer bezahlen müssen." Unter normalen Umständen koste eine Tonne zwischen 65 und 70 Euro. "Das heißt: Wir werden vorrangig nur Schnee räumen und können nur auf besonders gefährdeten Straßenabschnitten Salz aufbringen", so die Befürchtung aus dem Heusweiler Bauhof.

Im fast gleichen Tenor äußern sich auch Raimund Schmidt und Frank Seger. In Püttlingen liegen noch gerade mal acht Tonnen Streusalz auf Lager und in Riegelsberg sind es auch nicht viel mehr. Und auch wer als Privatperson Geschäfte nach Streusalz abklappert, wird derzeit kaum noch fündig.

Hintergrund

Streu- oder Auftausalz besteht zu 94 bis 98 Prozent aus herkömmlichem Kochsalz. Daher waren dem Streusalz bis 1993 noch Stoffe beigemengt, die es ungenießbar machten. Denn Streusalz war von der bis 1993 gültigen Salzsteuer befreit gewesen, die das Speisesalz deutlich teurer machte. red

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