Am vergangenen Montag wurden die beiden ehrenamtlichen Schiedsmänner von Amtsgerichtsdirektorin Heidrun Quack, Bürgermeister Wolfgang Bintz und Norbert Hildesheim, dem Landesvorsitzenden des Bundes Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen, für ihr langjähriges Engagement geehrt.

Quack würdigte die "soziale Verantwortung" der Jubilare und attestierte ihnen ein "gesundes Gespür für Gerechtigkeit" und das "nötige Maß an Autorität". Ob Lärmbelästigungen beim Grillen, Streit über Pflanzen, die in Nachbars Garten wachsen oder Beleidigungen - oft gelingt es Schiedsmann Reitler, die erhitzten Gemüter bereits im Vorfeld zu beruhigen. Dreimal musste er im vergangenen Jahr allerdings offiziell zu Schiedsverfahren an den Verhandlungstisch bitten. "Gute Nachbarschaft trägt zur besseren Lebensqualität bei", lautet die Botschaft, mit der der pensionierte Lehrer an die Kompromissbereitschaft der Konfliktpartien appelliert.

"In 60 bis 70 Prozent der Streitfälle konnte ein Vergleich erzielt werden", resümierte Hans-Werner Marx während der Ehrung im Völklinger Amtsgericht. Es sei von Vorteil, wenn der Schiedsmann - etwa durch sein Vereinsengagement - im Ort bekannt ist. Diplomatisches Geschick und Fingerspitzengefühl, so Marx, gehören zu den Eigenschaften eines erfolgreichen Streitschlichters. Nach 20 Jahren gibt er das Amt nun ab. Sein Fazit: Die Arbeit hat Spaß gemacht!

Zwölf Schiedsmänner und eine Schiedsfrau arbeiten zurzeit im Amtsgerichtsbezirk Völklingen, zu dem auch Großrosseln und Püttlingen gehören.

Bei Nachbarrechtsstreitigkeiten und Ehrverletzungen ist ein Schiedsverfahren vor Anrufung des Gerichts zwingend vorgeschrieben. tan