"Applaus für Klaus" sangen mehr als 1000 Besucher am Freitagabend in der St. Wendeler Sporthalle und klatschten dazu. Nachwuchsmusiker der Fun-Music-School hatten den Titel "Applaus, Applaus" der Sportfreunde Stiller umgeschrieben, um die Arbeit von Bürgermeister Klaus Bouillon zu würdigen. Das traf die Stimmung des Abends. Seit 30 Jahren ist Bouillon Rathauschef in der Kreisstadt. Damit ist er einer der dienstältesten Bürgermeister in Deutschland. Deshalb hatte die Stadt zum Empfang in die Sporthalle geladen. "Wir in St. Wendel sind stolz darauf, was Du aus unserer Stadt gemacht hast", unterstrich der Beigeordnete Peter Klär bei der Begrüßung die Bouillons Arbeit. Der Bürgermeister sei Motor und Chefstratege der Stadtentwicklung, der für seine Stadt ackere. Klär: "Unsere Stadt ist ganz oben angekommen. Das ist eine beeindruckende Bilanz."

Saar-Innenministerin Monika Bachmann sagte während ihrer Laudatio: "Die stetige Aufwärtsentwicklung in der Stadt ist der Beweis für eine erfolgreiche Bürgermeistertätigkeit in den vergangenen drei Jahrzehnten." Und weiter: "Fakt ist, dass der Name Klaus Bouillon fest mit der Stadt St. Wendel verbunden ist." Er sei ein Original. Bachmann: "Wir kennen und schätzen Klaus Bouillon als einen dynamischen Kommunalpolitiker, der sein Amt als Bürgermeister mit Elan und Tatkraft, deutlich und kräftig in seiner Argumentation und hin und wieder auch mit durchaus streitbarem Geist wahrnimmt."

Ein Zeugnis für Bouillon

Auf einige Projekte der vergangenen 30 Jahre ging die Ministerin näher ein, so auf die Wirtschafts- und Stadtentwicklung, die Konversion, die Sport- und Kulturveranstaltungen. Bachmann: "Bei all Deinen Erfolgen hast Du nie die Bodenhaftung verloren und vergessen, wo Deine Wurzeln sind. Für die St. Wendeler bist Du ein Bürgermeister zum Anfassen." Gäbe es ein Dienstzeugnis, was würde da für Bouillon drin stehen, fragte Bachmann zum Schluss. Und gab selbst die Antwort. Zum Beispiel im Fach Erdkunde: "Dem Schüler ist es gelungen, die Mitschüler davon zu überzeugen, dass die Sonne zwar der Mittelpunkt unseres Weltalls ist, St. Wendel aber der Nabel der Welt."

Eine Stadt könne nur erfolgreich sein, wenn sie einen Bürgermeister hat, der mit Leidenschaft führt, sagte Merzigs Oberbürgermeister Alfons Lauer, Präsident des saarländischen Städte- und Gemeindetages. 30 Jahre eine Stadt zu führen, sei etwas Besonderes. Bouillon habe mehrere herausragende Eigenschaften: Liebe zur Stadt, kommunale Kenntnis, er sei ein intelligenter Pragmatiker, der seinen Willen durchsetze, wenn's um St. Wendels Interessen gehe. Lauer: "Du bist Diener Deiner Bürger."

"Einer kann etwas anstoßen, aber viele müssen es tun." Damit würdigte Bouillon während seiner Dankesrede die Arbeit seines Teams, seiner Mitarbeiter und Mitstreiter. Es habe schwierige und schöne Zeiten gegeben. So erinnerte der Bürgermeister an die Landespläne, 1988 mitten in der Stadt ein zentrales Aufnahmelager für bis zu 1400 Menschen zu errichten. Dies habe man durch dezentrale Unterbringung vermieden. Oder 2011, als die Stadt plötzlich 11,8 Millionen Euro Gewerbesteuer zurückzahlen musste. Was die schönen Zeiten betrifft, so nannte er den Erfolg von Golfplatz und -hotel. Bouillon dankte der Landesregierung für ihre Unterstützung, seiner Familie und seinen Freunden. Der Bürgermeister abschließend: "Ich bin in dieser Stadt geboren. Ich lebe hier. Mir macht die Arbeit Spaß."

Die Feierstunde, moderiert von Klaus Lambert, gestalteten unter anderem die Lehrerband Paukerfez und die Cheerleader-Gruppe Purple Diamonds des St. Wendeler Turnvereines. Diese fährt übrigens zur Weltmeisterschaft nach Orlando. Um die Teilnahme zu unterstützen, sagte Innenministerin Bachmann noch am Abend 6000 Euro Zuschuss zu.