Streit um Schonzeit für Füchse

Saarbrücken. Schon vor der Debatte um das neue Jagdgesetz im Saarland, das die Jamaika-Regierung noch in diesem Jahr in den Landtag einbringen will, gibt es gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) und dem Umweltministerium um die Füchse. Als eines ihrer ersten Projekte hatte die Jamaika-Koalition am 16

 Auch junge Füchse sind in der Schonzeit jetzt geschützt. Foto: Jenal

Auch junge Füchse sind in der Schonzeit jetzt geschützt. Foto: Jenal

Saarbrücken. Schon vor der Debatte um das neue Jagdgesetz im Saarland, das die Jamaika-Regierung noch in diesem Jahr in den Landtag einbringen will, gibt es gravierende Meinungsverschiedenheiten zwischen der Vereinigung der Jäger des Saarlandes (VJS) und dem Umweltministerium um die Füchse. Als eines ihrer ersten Projekte hatte die Jamaika-Koalition am 16. Februar eine Schonzeit für alle Füchse eingeführt, die bis zum 15. August die Jagd auf Meister Reinecke verbot. In den Jahren zuvor hatte im Saarland zwar auch eine Schonzeit für Elterntiere gegolten, die Jungtiere durften jedoch abgeschossen werden, um die Population einzudämmen. "Wir haben während der Schonzeit im Gegensatz zu den Vorjahren vermehrt tote Füchse an den Straßenrändern entdeckt, die von Autos überfahren worden waren. Das sind die jungen Füchse, die sich selbstständig eigene Reviere suchen und ausströmen aus den Mutterbauten", sagte Landesjägermeister Andreas Schober der SZ. Die Schonzeit gehe zudem zu Lasten der Biodiversität. "Der Fuchs ist ein großer Nesträuber. Der holt auch die letzten Kiebitzeier, die letzten Feldlercheneier von den Feldern herunter", rügte Schober die sechsmonatige Schonzeit. Die Bilanz des Fuchsfreundes Hartmann Jenal vom Verein Witas fällt so aus: "Es sind mehr Eltern überfahren worden, so dass wir jetzt doppelt so viele Welpen, die gefunden worden sind, nämlich 37, in den Auffangstationen versorgen", sagte Jenal.Sabine Schorr, Sprecherin des Saar-Umweltministeriums, sprach dagegen "von einer sehr subjektiven Wahrnehmung" von VJS und Witas. "Es gibt keinerlei Zahlen darüber, ob es mehr Verkehrsunfälle mit Füchsen während der Schonzeit gegeben hat. Zudem gibt es keine seriösen Daten über die Fuchs-Population im Saarland", sagte Schorr. Die Schonzeit sei eingeführt worden, um die Welpen zu schützen. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung durch Tollwut oder Fuchsbandwurm, so Schorr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort