Streit um mehr Beiträge für Krippe und Kita

Regionalverband. Schlechte Nachricht für Familien: Sie müssen für die Betreuung des Nachwuchses in den Krippen und Kindergärten in Saarbrücken mehr bezahlen. So kostet ein Ganztagskrippenplatz im kommenden Jahr fürs erste Kind 314 statt 305 Euro im Monat, eine ganztägige Betreuung im Kindergarten 160 statt 155 Euro

Regionalverband. Schlechte Nachricht für Familien: Sie müssen für die Betreuung des Nachwuchses in den Krippen und Kindergärten in Saarbrücken mehr bezahlen. So kostet ein Ganztagskrippenplatz im kommenden Jahr fürs erste Kind 314 statt 305 Euro im Monat, eine ganztägige Betreuung im Kindergarten 160 statt 155 Euro. Für das zweite Kind gibt's eine Ermäßigung von 25 Prozent, das dritte Kind kostet die Hälfte.

Essensgeld kommt dazu

Dazu kommen noch die Kosten fürs Essen, die nicht erhöht werden. So steht es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung. Die Erhöhung kritisierte Uwe Conradt (CDU) im Saarbrücker Stadtrat: "Jedes Jahr wird zugelangt. Sie machen Familien arm." Besonders ärgerte er sich darüber, dass die höheren Beiträge unter anderem mit der "Qualitätsverbesserung" begründet würden. In der Vorlage geht die Verwaltung für 2011 und 2012 von einer dreiprozentigen Einkommenssteigerung der Bürger aus.

Der Stadtrat habe bereits im Jahre 1991 beschlossen, dass die Elternbeiträge 25 Prozent der Personalkosten decken sollen. Die Kritik Conradts brachte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) in Rage. Die Elternvertreter schätzten die Arbeit in den Krippen und Kindergärten. Die Verwaltung investiere viel Geld in die Bildung der kleinen Kinder, müsse aber immer wieder Projekte umsetzen, die die Landesregierung beschließe, sagte Britz. Während auch FDP-Fraktionschef Friedhelm Fiedler die Erhöhung der Beiträge ablehnte, enthielt sich sein Fraktionskollege Thomas Escher bei der Abstimmung. Das Land sei zuständig, für kostenlose Krippen und Kindergärten zu sorgen. Arme Familien bekommen übrigens Unterstützung vom Regionalverband, der die Beiträge übernimmt.

Dafür gebe der Regionalverband fünf Millionen Euro im Jahr aus, sagte Pressesprecher Stefan Kiefer der Saarbrücker Zeitung.

Freie Wähler stimmen zu

Im dritten Kindergartenjahr übernehme der Regionalverband die Kosten für Bedürftige voll oder zur Hälfte. Das hänge vom Einkommen der Familien ab.

Der Stadtrat verabschiedete die Elternbeiträge mit den Stimmen von Rot-Rot-Grün und Freien Wählern.

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