Streit um Geld: Saarbahn GmbH dünnt Fahrplan in Sulzbach aus

Sulzbach/Heusweiler. Ab 3. Juli lässt die Saarbahn GmbH seltener Busse durch Sulzbach fahren. Das kündigte Geschäftsführer Norbert Reuter gestern in Heusweiler an. Damit zieht die Saarbahn Konsequenzen aus einem Streit zwischen der Stadt Sulzbach und dem "Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr auf dem Gebiet des Regionalverbandes Saarbrücken" (ZPRS). Sulzbach ist zum 31

Sulzbach/Heusweiler. Ab 3. Juli lässt die Saarbahn GmbH seltener Busse durch Sulzbach fahren. Das kündigte Geschäftsführer Norbert Reuter gestern in Heusweiler an. Damit zieht die Saarbahn Konsequenzen aus einem Streit zwischen der Stadt Sulzbach und dem "Zweckverband öffentlicher Personennahverkehr auf dem Gebiet des Regionalverbandes Saarbrücken" (ZPRS). Sulzbach ist zum 31. März 2010 aus dem Verband ausgetreten. Grund war der ZPRS-Beschluss, die Umlandgemeinden an den Verlusten der Linienbetreiber zu beteiligen. 2010 wären für Sulzbach etwa 91 500 Euro fällig geworden. Jährlich wären zehn Prozent dazugekommen. Nun will die Saarbahn GmbH wegen des fehlenden Geldes aus Sulzbach dort ihr Angebot verringern. Es geht um die Buslinien 103 und 104, die derzeit noch montags bis samstags vor 20 Uhr im 15-Minuten-Takt, von 20 bis 0.30 Uhr im 30-Minuten-Takt und an Sonn- und Feiertagen ebenso im 30-Minuten-Takt fahren. "Dieses Angebot entspricht fast dem Doppelten dessen, was der Nahverkehrsplan fordert", sagte Reuter. Da sich Sulzbach an diesem - besonders außerhalb der Hauptverkehrszeit verlustträchtigen - Angebot nicht mehr beteilige, müsse man "bedarfsorientiert umstellen". Das heißt: Ab 3. Juli endet die 104 aus Saarbrücken in Dudweiler. Über Dudweiler hinaus soll zunächst zwischen Montag und Samstag nur noch die Linie 103 halbstündlich nach Sulzbach Richtung Friedrichsthal und Spiesen-Elversberg fahren. Dabei führt die Route abwechselnd entweder über Hühnerfeld oder über die Sulzbachtalstraße. Nach Schnappach fährt gar kein Bus mehr. Ab 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen verkehrt die Linie nur noch im 60-Minuten-Takt. Der Zweckverbands-Vorsitzende und Bürgermeister von Heusweiler, Rainer Ziebold (SPD), kritisierte die Stadt scharf: "Sulzbach bestreitet einen unsolidarischen Weg", sagte er. "Ich kann die Stadt nur auffordern, von ihrem Irrweg Abstand zu nehmen." Der Austritt aus dem Zweckverband sei rechtswidrig. Dass Sulzbach eine einstweilige Anordnung gegen den Zweckverband anstrebt, sollte der nicht seiner gesetzlichen Pflicht zur Daseinsvorsorge nachkommen, sieht Ziebold gelassen. Da es sich bei den gestrichenen Angeboten um quasi freiwillige Leistungen handele, erfülle das reduzierte Angebot noch die Daseinsfürsorgepflicht. Er hoffe, dass sich ein teurer Rechtsstreit vermeiden lasse. Die Stadt Sulzbach war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.