Strandsegeln trifft Geschichte pur

Homburg. Die französische Sprache hat es in Schulen nicht leicht. Gilt sie doch unter Schülern im Vergleich zum cooleren Englisch als schwierig. Dennoch ist Frankreich unser direktes Nachbarland und vor allem für saarländische Firmen wichtigster Handelspartner. Grund genug, den Erwerb der französischen Sprache zu fördern

Homburg. Die französische Sprache hat es in Schulen nicht leicht. Gilt sie doch unter Schülern im Vergleich zum cooleren Englisch als schwierig. Dennoch ist Frankreich unser direktes Nachbarland und vor allem für saarländische Firmen wichtigster Handelspartner. Grund genug, den Erwerb der französischen Sprache zu fördern. Das Homburger Gymnasium Johanneum setzt mit dem Französisch-Zweig, der so genannten EU-Klasse, einen deutlichen Kontrapunkt. In diesem Zweig wird verstärkt Französisch unterrichtet - bis hin zum Abibac. Die Schule setzt dabei auch auf jährliche Begegnungen vor Ort in Frankreich und Deutschland.Drei Klassen haben vor kurzen ihre Intensiv-Lernphasen mit Fahrten nach Saarburg (Klasse 5eu), in die Bretagne (6eu) und die Normandie (8eu) abgeschlossen und berichten von positiven Eindrücken. Begleitet wurden sie von den Lehrern Kristina Fuchs, Hans Burgard und Anne Hahn. Die erste Kontaktaufnahme zwischen den Schulen der EU-Klassen und den Schülern der französischen Partnerschule Notre-Dame/Saint Sigisbert in Nancy beginnt schon in Klassenstufe fünf. Nach dem Erhalt der Steckbriefe ihrer französischen "Corres" gab es vor dem ersten Treffen in Saarburg zwischen den Fünftklässlern zunächst einen regen Brief- und Mailkontakt. Auf dem Programm standen eine Schifffahrt auf der Saar, ein Picknick auf einer Burg sowie die Fahrt in deutsch-französischen Tandems im Sessellift auf den Warsberg mit anschließender rasanter Fahrt auf der Sommerrodelbahn ins Tal.

"Wir haben ganz viel Neues gelernt, und es war schön, so viel Französisch zu reden", so das Fazit einer Schülerin. Eine Etappe weiter reiste die 6eu, die in Plouha in der Bretagne den Lebensraum Meer erkundete. Die Reize der Landschaft bleiben den Schülern nicht verborgen: "Die Strände und die Landschaft waren wunderschön", meinten Sherina Wenzl und Ines Hofmann. Aber wichtiger waren den meisten Schülern die Kontakte mit den französischen Schülern. "Meine Austauschpartner waren sehr nett, und ich konnte mich gut auf Französisch verständigen", erzählte Hannah Bauer. Zum Programm gehörten eine Schiffstour zur Ile de Bréhat, eine Fahrt nach Saint Malo sowie Kooperationsspiele am Strand.

"Die Austauschkinder verhalten sich teilweise anders als wir, aber sie waren sehr sympathisch", stellte Alexander Koch fest. Die Schüler der 8eu verbrachten den sechstägigen Austausch mit ihren Briefpartnern aus Nancy in der Normandie in Asnelles-sur-Mer. Themenschwerpunkt der gemeinsamen Arbeit war dabei die Landung der Alliierten 1944 als Auftakt zur Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung. Beeindruckt waren die Achtklässler vor allem vom Besuch des Mémorial von Caen sowie zweier Soldatenfriedhöfe. "Es war bewegend, die schrecklichen Dinge zu sehen, die im Zweiten Weltkrieg angerichtet wurden", berichtete eine Schülerin. Das am Tag Erlebte wurde in zweisprachigen Diskussionen aufgearbeitet. Darüber hinaus gab es einen Ausflug zum Mont-Saint-Michel, die Besichtigung einer Keksbäckerei, einer Karamellfabrik und einer Austernzucht. Höhepunkt aus Sicht der Schüler war zweifellos das Strandsegeln. "Es war eine tolle Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden", lautete der Tenor der Klasse. Sowohl die Normandie-, als auch die Bretagne-Fahrt wurden übrigens vom deutsch-französischen Jugendwerk unterstützt. "Ich konnte mich gut auf Französisch verstän-

digen."

Hannah Bauer

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