Strampeln bis aus Milch Butter wirdStrampeln, bis aus der Milch Butter wird

St. Wendel. Motivation ist offensichtlich sehr kurzweilig und lustig, dies war jedenfalls der Eindruck der zahlreichen Besucher bei einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer "Motivation in schwierigen Zeiten" im UTZ St. Wendel. Referent Ralf Hafner schaffte es "in jetzt nicht mehr so schwierigen Zeiten" spielend, seine Zuhörer bei Laune zu halten

St. Wendel. Motivation ist offensichtlich sehr kurzweilig und lustig, dies war jedenfalls der Eindruck der zahlreichen Besucher bei einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer "Motivation in schwierigen Zeiten" im UTZ St. Wendel. Referent Ralf Hafner schaffte es "in jetzt nicht mehr so schwierigen Zeiten" spielend, seine Zuhörer bei Laune zu halten. Hafner griff dabei tief in die Trickkiste, spendierte zur Halbzeit köstliche Gummibärchen und spätestens da hatte er die Herzen der Besucher erobert. Gummibärchen im UTZ? Zur Nachahmung empfohlen! "Bei der Motivation ist es förderlich zu wissen, wo man hin will", erläuterte Ralf Hafner. Motivation müsse mit einem Ziel verknüpft sein. Hafner zitierte Armin Emrich, den ehemaligen Handball-Bundestrainer der Frauen. Der diktierte den Journalisten nach einer kräftigen Niederlage seines Teams bei der WM 2008 folgende Geschichte in die Notizblöcke: "Der Frosch ist in ein Milchglas gefallen. Jetzt kann er entscheiden, ob er ertrinken will oder so lange strampelt, bis aus der Milch Butter wird und er aus dem Glas heraussteigen kann. Wir werden strampeln!" Motivation ist der Antrieb, der uns zum Handeln oder auch zum Unterlassen bewegt. Dabei liegen Motivation und Manipulation sehr eng nebeneinander. Manipulation wird zur Motivation, wenn der Betroffene einen Nutzen darin erkennt, also Einsicht zeigt. Manipulation entsteht etwa durch Belohnung, finanzielle Anreize oder durch Erzeugung von Angst. Diese Reize wirken nicht dauerhaft, sondern müssen ständig verstärkt beziehungsweise erneuert werden. Ralf Hafner erläuterte die "Maslowsche Bedürfnispyramide". Nach Maslow basiert das menschliche Handeln auf mehreren Stufen. Ganz unten stehen die physischen Bedürfnisse und die Sicherheit. Dann folgen soziologische Bindungen, Selbstachtung und Selbstverwirklichung. Wenn die Sicherheit gefährdet ist, gibt der Mensch seine Selbstverwirklichung auf. Hafner nannte ein Beispiel: "Wenn die Ferrari-Fahrer in einer bestimmten Gegend ständig überfallen und ausgeraubt werden, steigen deren Besitzer schnell auf weniger auffällige Autos um." Um sich selber zu motivieren, müsse man sich realistische Ziele setzen, keine zu großen Erwartungen aber auch keine zu geringen Erwartungen haben. Hafner empfahl die ARA-Methode. Bei "A" wie antizipieren stellt man sich vor, wie toll es sein wird, wenn man sein Ziel erreicht hat. "R" steht für reflektieren, das Bewusstmachen der eigenen Stärken und Fähigkeiten und "A" für den Antrieb zum Erreichen des Zieles. Der Erfolg ist von Motivation (wollen), Fähigkeit (können) und Gelegenheit (dürfen) abhängig. Hafner empfahl den Führungskräften, den Mitarbeitern zur Motivation klare Ziele und daraus resultierende Zukunftsperspektiven zu geben. red

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