Storm würdigt erste Gehschule im Land als "Beitrag zur Inklusion"

Saarbrücken. Die erste Gehschule des Saarlandes in einer physiotherapeutischen Praxis ist am Freitag im Rehazentrum Saar in Saarbrücken eröffnet worden. Dort lernen Patienten nach einer Beinamputation und einem stationären Aufenthalt, mit Hilfe von Prothesen zu laufen

Saarbrücken. Die erste Gehschule des Saarlandes in einer physiotherapeutischen Praxis ist am Freitag im Rehazentrum Saar in Saarbrücken eröffnet worden. Dort lernen Patienten nach einer Beinamputation und einem stationären Aufenthalt, mit Hilfe von Prothesen zu laufen. Zur Eröffnung würdigte Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) die Einrichtung als "wichtigen Beitrag zur Inklusion".Die Gehschule mit ihren Geräten wie Gehbarren und Rampe leiste für Betroffene künftig "eine schnellere Hilfe zurück ins Leben", sagte Ilona-Maria Kerber, Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit Arm- und Beinamputationen im Saarland (ampuLAG-Saar). Der Selbsthilfeverbund ist Initiator der Gehschule, gemeinsam mit dem Rehazentrum Saar.

"Die Patienten warten sehnsüchtig darauf", sagte Kerber. Allzu oft würden sie nach Amputationen in Folge von Unfällen, Verschlusskrankheiten oder Diabetes "schon früh aus dem Krankenhaus oder aus der Reha entlassen und können noch nicht laufen". Eine Gehschule außerhalb einer Reha-Klinik - für die ambulante Nachbetreuung auf ärztliche Verordnung - fehlte im Land bisher, sagte Kerber: "Wir sind sehr froh."

Martina Grünhagen, Inhaberin des Rehazentrums Saar, ergänzte: "An den neuen Geräten können wir nun gezielter mit den Patienten arbeiten, die täglichen Dinge des Lebens wie Laufen und Treppensteigen mit Hilfe der Prothesen wieder zu lernen." Rund 4000 Euro seien investiert worden, mit "großer Unterstützung" von Sponsoren.

Die Eröffnung der landesweit ersten privaten Gehschule stehe auch in einem gesellschaftlichen Kontext, betonte Saar-Gesundheitsminister Storm. Sie sei ein "gutes Ereignis" für Betroffene, auch im Hinblick auf den Weg zur Inklusion, zur Integration und Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft. Storm würdigte das Engagement der ampuLAG-Saar, die Betroffenen helfe und ihnen ermögliche, "Kontakt zu Menschen zu bekommen, denen es ähnlich geht". Gehschule und ampuLAG leisteten einen Beitrag zum Ziel des Saarlands, "ein Land für alle zu werden", sagte der Minister. kes

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