Stockender Verkehr im Schnee

Saarbrücken. Der erste richtige Schneefall dieses Winters hat gestern im Saarland und in den Nachbarregionen für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Betroffen davon war der Straßen-, Schienen- und Luftverkehr

 Für einen Motorroller zu viel Schnee: Gestern auf der Spieser Höhe. Foto: Hiegel

Für einen Motorroller zu viel Schnee: Gestern auf der Spieser Höhe. Foto: Hiegel

Saarbrücken. Der erste richtige Schneefall dieses Winters hat gestern im Saarland und in den Nachbarregionen für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Betroffen davon war der Straßen-, Schienen- und Luftverkehr. Nachdem der muntere Flockentanz bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lange vor sechs Uhr eingesetzt hatte, mussten die Pendler im Berufsverkehr bereits einige Geduld aufbringen, bevor sie über rutschige Straßen im stockenden Verkehr ihre Arbeitsplätze erreichten.

Nach einer ersten Bilanz des Führungs- und Lagezentrums der Polizei am späten Montagnachmittag wurden im gesamten Saarland rund 80 Unfälle registriert, wobei die meisten nur zu Blechschäden führten. Allerdings zählte die Polizei auch acht leicht Verletzte.

Am Nachmittag waren die meisten saarländischen Straßen nach Einschätzung des Lagezentrums abgestreut und ungehindert befahrbar; lediglich auf Nebenstrecken gab es noch matschige oder schneebedeckte Fahrbahnen. Zu der Perspektive, dass die Fahrbahnen am Abend bei sinkenden Temperaturen wieder vereisen könnten, sagte ein Polizeisprecher: "Nach dem Schock vom Morgen hoffen wir auf die Einsicht der Autofahrer am heutigen Abend und morgen früh."

Betroffen von den widrigen Witterungsverhältnissen war auch die Bahn, die gestern in Saarbrücken einige Verspätungen im Nah- und Fernverkehr registrierte. Wie Bahnsprecher Thomas Bischoff bestätigte, verkehren die Hochgeschwindigkeitszüge bei starkem Schneefall mit verminderter Leistung. Bischoff: "Das machen wir rein vorsorglich, um Schäden an den Fahrzeugen zu vermeiden." Unterdessen vermeldete die Straßburger Zeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace", dass die französische Eisenbahngesellschaft SNCF die Reisegeschwindigkeit ihrer TGV-Schnellzüge bei starkem Schneefall von 320 auf 230 Stundenkilometer drosselt, wodurch bei längeren Strecken erhebliche Rückstände auf den Fahrplan eingefahren werden.

Stärker als das Saarland war Lothringen von dem Wintereinbruch betroffen. Hier wurden mehrere Autobahnen zeitweise für den Lkw-Verkehr gesperrt. Im Département Meuse wurde der Schulbus-Verkehr wegen des Schnees gestoppt. Und bei Saverne rutschte ein Bus mit 37 Schulkindern, denen jedoch nichts passierte, in den Straßengraben.

Nicht verschont vom Winterwetter wurde auch der Flugverkehr, wodurch es am Vormittag auf den Flughäfen der Region, in Luxemburg, Ensheim und Zweibrücken, zu einer Hand voll Ausfällen kam.

Nach den Prognosen der Meteorologen soll sich das Winterwetter noch ein paar Tage halten, wobei für den heutigen Dienstag zunächst eine Frostverschärfung angekündigt ist. Erst am Mittwoch sollen, wie die Wetterdienste einhellig melden, wieder verstärkt Schneefälle von Frankreich her einsetzen, die erneut zu Problemen führen dürften.

 Jutta Mai aus Bous befreit die Windschutzscheibe ihres Autos vom Schnee. Foto: Ruppenthal

Jutta Mai aus Bous befreit die Windschutzscheibe ihres Autos vom Schnee. Foto: Ruppenthal

Doch weil auch in diesem Winter des Autofahrers Leid mit den Freuden der Ski- und Schlittenfahrer eng verbunden ist, bereiten sich die Wintersport-Zentren auf die Saison-Eröffnung vor. So melden die Höhen von Schwarzwald und Vogesen schon über 40 Zentimeter Pulverschnee. Und auch auf dem Erbeskopf, so ist auf der Internet-Seite dieser höchsten Station in Rheinland-Pfalz nachzulesen, soll es an diesem Wochenende losgehen.

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