Stimmung mit Stimmungsbild

Sie war ein Stimmungsbild, die SZ-Umfrage zum Stadtgartenbad, mit über 4000 Klicks im Internet und Anrufen am Telefon: Aber das Stimmungsbild sorgte dann selbst für Stimmung im Stadrat. Die SPD warf den Grünen vor, übers Internet die Mitglieder im ganzen Land mobilisiert zu haben. Gehe die Abstimmung negativ für Jamaika und den Bad-Plan aus, wäre das peinlich, hätten die Grünen geschrieben

Sie war ein Stimmungsbild, die SZ-Umfrage zum Stadtgartenbad, mit über 4000 Klicks im Internet und Anrufen am Telefon: Aber das Stimmungsbild sorgte dann selbst für Stimmung im Stadrat. Die SPD warf den Grünen vor, übers Internet die Mitglieder im ganzen Land mobilisiert zu haben. Gehe die Abstimmung negativ für Jamaika und den Bad-Plan aus, wäre das peinlich, hätten die Grünen geschrieben. Niveaulos, bollerten die Grünen zurück. Sowas gehöre doch zum politischen Geschäft. Und überhaupt habe man nur die Grünen im Kreis angemailt, nicht im ganzen Land. Die SPD moserte weiter und gab nebenbei zu, selbst die eigenen Leute mobilisiert zu haben. Was soll das alles, fragte der selbst ernannte "einzige Vertreter der linken Wählerschaft in Saarlouis" Dirk Scholl. Warum man überhaupt darüber rede, die SZ-Umfrage sei ja kein Bürgerauftrag. Wohl wahr, aber FDP-Frontmann Wolfgang Krichel sah's wohl treffender: Die hohe Beteiligung zeige, dass das Thema Saarlouis bewegt, und das Ergebnis beweise, wie umstritten es ist. Da hat er wohl Recht. Dass Pro- und Contra-Parteien sich ins (Ab-)Stimmungsbild mit Stimmungsmache, sagen wir, eingebracht haben, verfälscht diesen Eindruck nicht. Dafür haben denn doch zu viele Leser mit abgestimmt.

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