Püttlingen. Regelmäßig kann die Musikschule Püttlingen mit den Konzerten ihrer Schule regional und überregional punkten. Am vergangenen Sonntag präsentierte ihr hauseigenes Kammerorchester in der Püttlinger Stadthalle ein außergewöhnliches Konzert mit Stücken von modernen Komponisten, die nicht alle Tage auf die Bühne gebracht werden. Zwar waren nicht allzu viele Besucher erschienen, was vermutlich auf die Zahl der Großveranstaltungen im Köllertal am vergangene Wochenende zurückzuführen war. Der Qualität des Konzertes tat das jedoch selbstverständlich keinen Abbruch. Auf dem Programm standen Einojuhani Rautavaaras "Divertimento für Streichorchester", Bill Dobbins "The Stranger", Sergei Rachmaninows "Vocalise" und Alexander Glazunovs "Konzert für Altsaxophon und Streichorchester". Als Solisten glänzten Johannes Müller am Saxophon und Yvonne Kalla an der Violine. Dirigent Andreas Kiefer führte sein Orchester stilsicher durch die Werke und leitete das Publikum durch die Geschichten, die die Musik erzählte. Besonders eintauchen in eine solche Geschichte konnte man während Bill Dobbins' "The Stranger", "Der Fremde". Das Unbekannte, die Einsamkeit, die Neugier - sowohl von Seiten des Fremden, der durch die Straßen zieht, als auch von Seiten der anderen, die ihn mit ihren Blicken mustern -, das erkundende Umherstreifen, all dies war durch die musikalische Leistung des Orchesters in der Stadthalle fast greifbar geworden. Und am Ende des Stücks hatte man das Gefühl, dass der Protagonist sich aufbäumt und all den neugierigen Blicken entgegenruft: "Seht mich an!" Das Orchester tat gut daran, dem Publikum weniger bekannte Stücke zu präsentieren. Und die Musikschule konnte wieder beweisen, welch begeisternde Formationen sie hervorbringt.