"Stillstand bedeutet Absterben"

Saarbrücken. Die Saarbrücker müssen sich keine Sorgen um ihre Winterberg-Kliniken machen. Das städtische Krankenhaus sei wirtschaftlich stabil und biete die bestmögliche Versorgung. Davon gibt sich der neue ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Stefan Knapp, überzeugt. "Der Status als städtisches Klinikum ist nicht in Gefahr", betonte Knapp im SZ-Redaktionsgespräch

Saarbrücken. Die Saarbrücker müssen sich keine Sorgen um ihre Winterberg-Kliniken machen. Das städtische Krankenhaus sei wirtschaftlich stabil und biete die bestmögliche Versorgung. Davon gibt sich der neue ärztliche Direktor des Klinikums, Dr. Stefan Knapp, überzeugt. "Der Status als städtisches Klinikum ist nicht in Gefahr", betonte Knapp im SZ-Redaktionsgespräch.In den vergangenen Jahren wurde von Politikern immer wieder darüber diskutiert, ob das Klinikum an einen anderen Krankenhausträger - die Caritas oder einen privatwirtschaftlichen Gesundheitskonzern - verkauft werden oder zumindest Kooperationen mit anderen Kliniken - etwa der Uniklinik in Homburg - eingehen soll. Knapp sieht diese Notwendigkeit zurzeit nicht. Das Winterbergklinikum schreibe "eine schwarze Null", verursache der Stadt also keine Kosten, erklärt er. Mit der Uni-Klinik arbeite der Winterberg als akademisches Lehrkrankenhaus bereits in der Ausbildung von Ärzten eng zusammen. Das sei fürs Klinikum wichtig, um junge Ärzte fürs städtische Klinikum zu begeistern und hier zu halten. Im Gegensatz zu seiner Studienzeit vor 20 Jahren sei es nämlich so, dass nicht mehr gute Ärzte um Stellen konkurrieren, sondern Kliniken um gute Ärzte werben müssen.Eine über die Ausbildung hinausgehende Zusammenarbeit mit der Uni-Klinik ist aus Sicht von Knapp zurzeit kein Thema. Dass man mit Kliniken im Ballungsraum Saarbrücken enger zusammenarbeiten werde, sei dagegen klar. Nicht jede Klinik könne sich jede Fachabteilung und die dafür notwendige Medizintechnik leisten. Da biete sich das Winterbergklinikum als Krankenhaus der Maximalversorgung mit 15 Fachabteilungen und "profilierten Chefärzten" als starker Partner an.Seine Aufgabe sieht Knapp darin, diesen Chefärzten durch geschicktes Management den Rücken freizuhalten und weiterhin Investitionen in modernste Medizin und Pflegetechnik zu ermöglichen. Das sei "eine spannende Angelegenheit". Denn "Stillstand bedeutet Absterben" und mit mehr Geld für die Krankenhäuser sei nicht zu rechnen. "Besser wird es nicht werden", sagt Knapp - und meint damit die finanzielle Ausstattung der Klinik. Er gibt sich allerdings davon überzeugt, dass sich dennoch einiges tun lässt, um die Versorgung der Patienten zu verbessern. Schließlich sei "der Patient kein Kunde, der ein Auto kauft", sondern ein Mensch in einer schwierigen Lebenssituation, auf dessen Bedürfnisse die Klinik eingehen müsse.Dabei soll unter anderem eine "neue Patientenlenkung" helfen. Im Sommer soll das Computersystem der Klinik so umgestellt werden, dass sich Wartezeiten verkürzen, Termine der Patienten in den Fachabteilungen reibungsloser abgewickelt werden. Im nächsten Jahr sollen auch Arztpraxen an dieses System angeschlossen werden. Die Haus- und Fachärzte, die Patienten in die Klinik schicken, sollen so schneller Termine bekommen. Außerdem soll das System den Hausärzten schneller die Untersuchungsergebnisse aus dem Krankenhaus liefern. So verstehe er seinen Job, sagt Stefan Knapp: "Mit einer intelligenten Verwaltung so arbeiten, dass die Ärzte ihre Arbeit tun können und wir weiter investieren können." ols

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort