Sternstunde für die FCS-Frauen
Köln. Sie hüpften. Sie schrien. Sie sangen und tanzten. Als Schiedsrichterin Monique Klauß am Ostersonntag um 16.45 Uhr das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem TuS Köln und dem 1. FC Saarbrücken abpfiff, gab es kein Halten mehr. Die Frauenfußballerinnen hatten den größten Erfolg in der Geschichte der Abteilung geschafft
Köln. Sie hüpften. Sie schrien. Sie sangen und tanzten. Als Schiedsrichterin Monique Klauß am Ostersonntag um 16.45 Uhr das DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem TuS Köln und dem 1. FC Saarbrücken abpfiff, gab es kein Halten mehr. Die Frauenfußballerinnen hatten den größten Erfolg in der Geschichte der Abteilung geschafft.Die 1200 FCS-Fans aus dem ganzen Saarland jubelten über einen kaum gefährdeten 2:0-Sieg. Den hatte in der zweiten Minute Nadine Keßler eingeleitet. "Wir waren zu Beginn sehr nervös. Ich konnte mein Team wegen dieser tollen Kulisse aber auch akustisch kaum erreichen", sagte TuS-Trainerin Doreen Meier. Die 4000 Fans sahen Kölnerinnen, die sich oft nur mit unfairen Mitteln wehren konnten und in der ersten halben Stunde überfordert wirkten. In der zehnten Minute hatte Lisa Schwab Pech: Sie zog mit ihrem starken linken Fuß ab und traf aus 13 Metern die Querlatte. Nach einer halben Stunde tat sich Köln etwas leichter, ohne aber zu großen Chancen zu kommen. Bei den "Tussen", wie sich selbst nennen, spielten im Übrigen alle Asse, auch die, die vor der Partie als krank gemeldet wurden.Fünf Minuten vor der Pause war dann nicht nur DFB-Präsident Theo Zwanziger beeindruckt. Dzsenifer Maroszan hämmerte einen Eckball per Seitfallzieher an die Querlatte. "Wenn der reingeht, hätten wir nicht lange über das Tor des Monats diskutieren müssen", sagte FCS-Trainer Guido Mey.Zur Pause musste Steffi Kaiser verletzungsbedingt in der Kabine bleiben, für sie kam Nadine Kraus. Und die war in der 49. Minute gleich am 2:0 beteiligt. Ihren Freistoß lenkte erneut Keßler mit dem Fuß ins lange Eck. In der Folge hatten "Kessi", Selina Wagner und Lisa Schwab das 3:0 auf dem Fuß. Der TuS spielte jetzt mehr nach vorne, "der letzte Pass in die Tiefe kam aber nicht an", sagte Trainerin Doreen Meier.Angesichts der lauten Fans war es für den FCS, der im Pokal immer auswärts antreten musste, ein Heimspiel. Dann wurde gejubelt wie noch nie. Romina Holz wickelte sich in eine blau-schwarze Fahne ein und wollte sie gar nicht mehr ausziehen. Nadine Kraus machte die La Ola mit dem Fanblock. Kräftig gelacht wurde, als der harte Fankern Gesänge wie "Saarbrücken hat die schönsten Frau'n der Welt" und "Wir sind alle Single" intonierte. Und nicht wenige - Fans wie Spielerinnen - hatten Tränen der Rührung in den Augen."Das ist ein Wahnsinngefühl, da rauszukommen und so angefeuert zu werden. So was setzt einen nicht unter Druck, das puscht einen", fand Selina Wagner. Guido Mey freute sich und war zugleich erleichtert, dass die Favoritenrolle erfüllt wurde: "Wir haben ein hervorragendes Spiel gezeigt und verdient gewonnen. Die Zuschauer haben ein Fußballspiel mit allen Attributen gesehen: Schnelligkeit, Kampf, Athletik und Taktik. Wir haben jetzt schon einen hohen Stellenwert im Verein." Diesen Stellenwert zeigte auch die Anwesenheit von Präsident Horst Hinschberger, Vizepräsident Harald Ebertz und Schatzmeister Dieter Weller. Hinschberger sagte: "Durch den Finaleinzug entsteht ein hoher Imagegewinn." > siehe auch Seite D 1 "Saarbrücken hat die schönsten Frau'n der Welt."Gesang der FCS-Fans in Köln