Sternsinger sind auch im Saarland unterwegs Heilige drei Könige am 6. Januar – was genau feiern Christen dann eigentlich?

Saarbrücken · Am 6. Januar ist „Heilige Drei Könige“. Auch im Saarland sind einige Aktionen geplant. Doch wer und was wird an diesem Tag eigentlich gefeiert – und was genau hat es mit „C+M+B“ auf sich? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

 Am 6. Januar ist wieder „Heilige drei Könige“.

Am 6. Januar ist wieder „Heilige drei Könige“.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Warum wird am 6. Januar „Heilige Drei Könige“ gefeiert?

In der westlichen Kirche ist der Tag Caspar, Melchior und Balthasar gewidmet. Sie gelten dort als Heilige. Im neuen Testament werden sie allerdings noch nicht als Könige bezeichnet. Vielmehr entsteht die Legende erst im 6. Jahrhundert – dort taucht die königliche Anrede zum ersten Mal auf.

Bis 432 n. Chr. wurde die Geburt Christi am 6. Januar gefeiert

Laut der Weihnachtsgeschichte suchten die Sterndeuter das Jesuskind auf – geleitet durch den Stern von Bethlehem. Als sie dort ankamen, schenkten sie ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. An diesem Tag wurde Jesu also nicht nur geboren, auch sein königlicher Anspruch zeigte sich da. Bis 432 n. Chr. wurde die Geburt Christi übrigens am 6. Januar gefeiert, ehe es dann auf den 25. Dezember verlegt wurde. Dem 6. Januar blieb fortan den heiligen vorbehalten, in der Kirche auch als Epiphaniasfest bekannt.

Was genau bedeutet der Schriftzug C + M + B?

Caspar, Melchior und Balthasar firmieren auch als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger und Kaufleute. Schon seit dem Mittelalter ziehen Kinder und Jugendliche am Dreikönigstag um die Häuser, sammeln Gaben ein und übermitteln Segenswünsche. Bis heute werden dabei an die Haustüren der Segenswunsch "C + M + B" geschrieben. Eine Abkürzung für "Christus mansionem benedicat", das übersetzt: „Christus segne dieses Haus“ bedeutet. Des Weiteren erinnert es an die überlieferten Namen der Könige: Caspar, Melchior, Balthasar. Der aufgemalte Stern erinnert an den Stern von Bethlehem, der die drei Wanderer zu Jesus leitete. Die drei Kreuze stehen für den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist im christlichen Glauben.

Seit wann besuchen die heiligen drei Könige den Bundeskanzler?

Die Sternsinger werden seit 1984 sogar ins Bundeskanzleramt eingeladen. Der erste Bundeskanzler, der die drei Heiligen empfing, war also Helmut Kohl. Seit 2015 gehört das Sternsingen zudem zum immateriellen Kulturerbe der Unesco.

Was ist am 6. Januar im Saarland geplant?

  •  Dillingen/Pachten/Diefflen

„Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“: So lautet das Motto der diesjährigen Sternsinger in Pachten und Dillingen. Dort wird es wegen der Corona-Pandemie allerdings keine Sternsingergruppen geben, die durch die Straßen ziehen. Stattdessen wird nach den Sonntagsgottesdiensten, in einigen Geschäften und in allen Pfarrbüros „der Segen verteilt“: in Form von Segenspost, Segensaufklebern und Segensgebeten. Zudem werden in den Grundschulen und Kitas der Pfarrereigemeinschaft Segensaufkleber mit Spendentüten ausgegeben.

  • Homburg

Auch in Homburg wird es keine Hausbesuche geben. Stattdessen gibt es ab dem 6. Januar in den Kirchen St. Fronleichnam Homburg, St. Michael Homburg, Maria Geburt Schwarzenacker, Mario Hilf Burchhof und Mariä Himmelfahrt Kirrberg die Segenspost mit einem Segensaufkleber und einem Segensgebet. Haushalte, die bislang beim Sternsingen besucht wurden, erhielten bereits die Segenspost. Wer noch keine erhalten hat, könne sich diese beim Pfarramt Heilig Kreuz abholen. Tel. 06841 687 02 11; E-Mail: pfarramt.hom.heilig-kreuz@bistum-speyer.de.

Mit der Aktion unterstützt die Pfarrei das Kindererholungsheim in Trujillo (Peru). Spenden können am Pfarrbüro, Ringstraße 50, unter dem Vermerk „Sternsingen 2022“ abgegeben werden.

  • St. Wendel

Auch im Landkreis St. Wendel wird beim Sternsinger-Segen erneut Abstand gehalten. So wird es etwa in der Pfarrereiengemeinschaft St. Wendel keine Hausbesuche geben. Damit der Segen trotzdem zu den Menschen kommt und diese spenden können, sind die Segens-Aufkleber in den Pfarrbriefen eingeklebt. Ebenfalls dem Pfarrbrief beigelegt ist eine Spendentüte zur Sternsinger-Aktion. Darin können die Spenden (oder in Briefumschlägen mit der Aufschrift „Sternsinger“), in allen Gottesdiensten bis Sonntag, 23. Januar, in die Kollekten-Körbchen gelegt oder in die Briefkästen der Pfarrhäuser in St. Wendel, St. Anna oder Bliesen eingeworfen werden.

  • Wiesbach

Ganz besonders wird es in Wiesbach im Landkreis Neunkirchen. Dort geht es für die drei ausgewählten Sternsinge zu einer 100-jährigen Krippe, die Jakob und Theodora Herrmann gehört. Die Krippe entstand im Jahr 1920. 1933 ergänzte Rudolf Gerber, der Vater von Theodara Herrmann, die Krippenlandschaft mit dem Haus Nazareth, dem Festsaal der Hochzeit der Kanaan. Auf die drei Sternsinger wartet dort also ein besonderer Besuch.

In drei Bundesländern ist Heilige Drei Könige ein gesetzlicher Feiertag – im Saarland nicht

Das Dreikönigsfest ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt gesetzlicher Feiertag. In den anderen Bundesländern jedoch nicht – folglich auch nicht im Saarland.

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