Stefan sucht dringend Stammzellen
Dillingen. Vor einem Jahr ist Stefan Schlosser aus Dillingen an Leukämie erkrankt. Der 25-jährige Student und angehende Mathematik- und Englischlehrer bekam zunächst eine Chemotherapie. Die schien zu helfen. Im Juni wurde er als vermeintlich geheilt aus der Homburger Uniklinik entlassen. Doch im September kam ein Rückfall
Dillingen. Vor einem Jahr ist Stefan Schlosser aus Dillingen an Leukämie erkrankt. Der 25-jährige Student und angehende Mathematik- und Englischlehrer bekam zunächst eine Chemotherapie. Die schien zu helfen. Im Juni wurde er als vermeintlich geheilt aus der Homburger Uniklinik entlassen. Doch im September kam ein Rückfall. Jetzt braucht Stefan dringend einen Spender für die überlebenswichtigen Stammzellen, die sein Blut produzieren sollen.Obwohl in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS zwei Millionen potenzielle Spendern von Stammzellen registriert sind, hat Stefan Schlosser bisher noch keinen genetischen Zwilling gefunden. Deshalb veranstaltet eine Intitativgruppe aus Freunden und Familie gemeinsam mit der DKMS am Sonntag, 15. November, in der Dillinger Stadthalle eine Typisierungsaktion, bei der sich potenzielle Stammzellspender registrieren lassen können. Mitmachen kann jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der in guter gesundheitlicher Verfassung ist. Auch für andere Erkrankte "Je mehr sich registrieren lassen, desto höher ist die Chance, einen Stammzell-Spender zu finden", sagt Stefan. Dabei geht es ihm nicht nur um sich. "Wer sich registrieren lässt, um mir zu helfen, sollte wissen, dass er auch für andere als Spender in Frage kommt. Das Schönste für mich wäre, wenn nicht nur für mich, sondern auch für jemand anderen ein Spender rauskommen würde." Die Chance ist groß. 80 Prozent aller an Leukämie Erkrankten finden mittlerweile einen Spender. Doch darauf dürfe sich niemand ausruhen, warnt Schlosser: "80 Prozent klingt vielleicht viel. Von 100 Personen in einem Raum haben aber immer noch 20 kaum eine Überlebenschance, darunter sind auch Kinder und Jugendliche." Deshalb wünscht er sich, dass sich noch mehr Menschen dafür entscheiden, anderen das Leben zu retten. Bei der Typisierung am 15. November werden fünf Milliliter Blut abgenommen, das dann auf Gewebemerkmale untersucht wird. Nur wenn diese Merkmale mit Stefans übereinstimmen, ist ein Spender gefunden. Die Auswertung der Daten wird nach Angaben der DKMS einige Wochen dauern. Bei der eigentlichen Spende werden die Stammzellen auf zwei Arten gewonnen. In rund 80 Prozent der Fälle kommen die Zellen direkt aus dem fließenden Blut. Dabei wird das restliche Blut dem Körper sofort wieder zugeführt. In den andere Fällen wird dem Spender unter Vollnarkose ein Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem hinteren Beckenknochen entnommen. Verwendet wird dabei eine so genannte Punktionsnadel. Es entstehen zwei kleine Einschnitte und Stiche, die meist rasch verheilen.Um die Typisierungsaktion am 15. November durchzuführen, ist die DKMS auch auf Spenden angewiesen. Denn jede Typisierung kostet nach Angaben der DKMS 50 Euro. Aber auch kleine Spenden helfen. Maria Kostoglou von der DKMS: "Jeder Euro zählt."
Auf einen BlickDie Typisierungsaktion für mögliche Stammzell-Spender für Stefan Schlosser und andere findet am Sonntag, 15. November, von 10 bis 16 Uhr in der Stadthalle in Dillingen statt. Spenden kann jeder zwischen 18 und 55 Jahren in gutem gesundheitlichen Zustand. Die Nummer des Spendenkontos bei der Kreissparkasse Saarlouis lautet 6 26 67 04, Bankleitzahl: 59 35 01 10. Infos zur Spende von Blutstammzellen gibt es bei der Deutschen Knochenmarkspernderdatei DKMS, unter Tel. (0 70 71) 94 30 oder im Internet. dög