Stationierung in Baumholder geht weiter

Baumholder

Baumholder. "Wir sind sehr froh, dass es mit der Stationierung weitergeht", kommentierte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) bei einem Informationsbesuch der US-Garnison Baumholder die Pläne, dass bis zum Sommer 2013 logistische Einheiten, Kampfmittelbeseitigungseinheiten und medizinische Einheiten von anderen US-Standorten wie Mannheim und Bamberg nach Baumholder verlegt werden sollen. Darunter werden auch Unterstützungseinheiten aus Heidelberg sein. Doch schon am 15. Oktober wird die 3800 Mann starke Infanteriebrigade aus Baumholder deaktiviert werden. Wie viele Soldaten am Ende des Spar- und Umstrukturierungsprozesses genau in Baumholder stationiert sind und welche Einheiten es im Detail sein werden, darüber wird offenbar noch verhandelt.Im Mai will Lewentz mit dem Baumholderer Stadt- und Verbandsgemeindebürgermeister Peter Lang zu Gesprächen nach Washington aufbrechen, um in der Tradition seines Vorgängers Karl Peter Bruch für den Standort zu werben. Zwischen 2200 und 2500 Soldaten werden nach der Umstrukturierung nach dem Abzug der Brigade wahrscheinlich in Baumholder stationiert sein. Hintergrund dafür sind die rigorosen Sparmaßnahmen des US-Militärhaushalts und die militärische Neuausrichtung auf den pazifischen Raum. In der Summe etwas mehr als die Hälfte der jetzigen Truppenstärke. Das seien die Signale, die in Gesprächen immer wieder genannt würden, versicherte Innenminister Roger Lewentz, der sich optimistisch zeigte, dass der vom US-Verteidigungsministerium als "dauerhaft" eingestufte Standort noch lange erhalten bleibt. Und unter Umständen vielleicht sogar mehr als die 2500 Soldaten erhält. Eine mögliche Schließung der Militärbasis, wie in einem aktuellen Artikel der Washington Post vom 28. März angedeutet wird, hält der Minister für ausgesprochen unwahrscheinlich.

Er machte aber auch deutlich, dass die neuen Einheiten "sehr langsam" nach Baumholder kommen werden. Auch wenn die ersten 300 Soldaten schon da sind, wie Garnisonskommandeur Oberstleutnant Sam McAdoo erklärte.

Angesichts der weltweit gigantischen Sparauflagen seien die Reduzierungen für Baumholder trotzdem noch als Erfolg zu werten, erklärt der Minister, der betonte, dass die geplanten Logistikeinheiten dann das ganze Jahr über am Standort verbleiben werden und nicht wie die kämpfende Brigade immer wieder im Auslandseinsatz sind. Rheinland-Pfalz, wo sich neben Kaiserslautern, Ramstein, Spangdahlem und Baumholder amerikanisches Militär nach dem Umstrukturierungsprozess konzentriere, wolle seine "Gastgeberrolle" aktiv bekleiden, versicherte Lewentz. Etwa durch die Mithilfe bei der Schaffung von modernen Wohnungen, der Zusammenarbeit der Kindergräten und im Bereich von Energiefragen und Umweltschutz. Wichtig sei zudem, dass die Soldaten so lange dort sind, dass sie Teil der Region werden könnten und die deutsch-amerikanische Freundschaft vor Ort gelebt werde.

Oberstleutnant Sam McAdoo, der Baumholder nach zwei Jahren turnusgemäß im Sommer verlassen wird und der zum Oberst befördert werden soll, zeigte sich optimistisch, dass auch das Housingprogramm der US-Armee weitergeführt werden kann. Geplant ist danach der Bau von 95 bis 98 Stadthäusern.

Die Zahl der Zivilbeschäftigten wird seiner Einschätzung nach wegen der Reduzierung der Truppe nicht drastisch reduziert werden, denn die Garnison müsse unterhalten und versorgt werden. Da mache es keinen allzu großen Unterschied, ob letztlich 2500 oder 4500 Soldaten in Baumholder stationiert sind. Überlegungen, das Personal bei den zivilen Arbeitskräften einzusparen würden völlig unabhängig von den Reduzierungsplänen angestellt, betonte Sam McAdoo. Foto: Erichsen/dpa

Foto: Rubalcava

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