Start für neue Forbacher Passage

Völklingen. Die Stadt Völklingen hat die Forbacher Passage in der Fußgängerzone völlig umgestaltet und in eine großzügige Freifläche mit einem parkähnlichen Aufenthalts- und Spielbereich verwandelt. Gut ein Jahr lang litten die Geschäftsleute im Umfeld unter der Baustellen-Situation, doch jetzt ist dieser Spuk vorbei

Völklingen. Die Stadt Völklingen hat die Forbacher Passage in der Fußgängerzone völlig umgestaltet und in eine großzügige Freifläche mit einem parkähnlichen Aufenthalts- und Spielbereich verwandelt. Gut ein Jahr lang litten die Geschäftsleute im Umfeld unter der Baustellen-Situation, doch jetzt ist dieser Spuk vorbei. Gestern hat Oberbürgermeister Klaus Lorig gemeinsam mit seinem Forbacher Amtskollegen Laurent Kalinowski und vielen Ehrengästen die neu gestaltete Passage eröffnet. Und auch Hunderte von Kindern und Eltern waren bei einem aus diesem Anlass stattfindenden Spielfest dabei.Bisherige Brüstungselemente, Mauern und Geländer, Hochbeete und Bepflanzungen, die den Blick verstellten, sind abgeräumt worden. Und mitten auf dieser neuen Freifläche, im Schnittpunkt von Forbacher Passage und City-Promenade, kam gestern ein zwei Tonnen schweres Geschenk aus Forbach zu stehen. Es handelt sich hier um eine Stahlplastik mit dem Namen "Deux êtres devant la porte du hasard" ("Zwei Wesen vor der Tür des Zufalls"), die der bekannte französische Künstler Dominique Colombino eigens für diesen Standort geschaffen hat. Fachleute reden von einem Freundschaftspreis von um die 60 000 Euro. Auf dem markanten Werk hat der Künstler auch Texte eingraviert, die näher in die Symbolik eindringen lassen. "Es ist uns eine Ehre", sagte Kalinowski ganz bescheiden bei der Übergabe des Forbacher Geschenkes. Lorig meinte zu der Plastik: "Sie bleibt uns als greifbares Zeichen unserer Freundschaft immer präsent." Die Kinder, die zum Fest gekommen waren, probierten gleich die neue Kletterskulptur des Münchner Bildhauers Florian Aigner aus und durften natürlich zum Spielen den neuen Rasen betreten. Dies wird auch künftig so sein, wie Projektleiter Rainer Scheidhauer erläuterte. Es sei nämlich bewusst rasch reparierbarer Rollrasen ausgelegt worden. Ansonsten bestätigte Scheidhauer auf SZ-Nachfrage, dass das Gelände noch nicht ganz fertig sei. Es geht hier nicht nur um eine Pflasterlücke an der gegenwärtigen Haus-Baustelle an der Rathausstraße, sondern vor allem auch um zusätzliche Spiel- und Gestaltungselemente im Grünbereich. An einer Stelle, wo derzeit Holzbohlen liegen, ist noch ein 24 Meter langes Steinrelief mit Wassersprudlern vorgesehen. Ein Rutsch- und Kletterstein in Form eines Elefanten soll das Spielangebot bereichern, und in die Nähe sollen noch Sitzgruppen mit Bänken und Tischen kommen. Die neue Forbacher Passage soll insgesamt rund 1,4 Millionen Euro kosten. Die Maßnahme wird zu je einem Drittel von der Stadt, dem Land und dem Bund finanziert und aus dem Programm "Stadtumbau West" gefördert. Meinung

Was tun fürs Wohlfühlen

Von SZ-RedakteurBernhard Geber Die neue Forbacher Passage ist gefällig fürs Auge und könnte sich durchaus Lob aus Architekten-Fachkreisen verdienen. Gestern, beim von der Stadt inszenierten Kinderfest, war dort natürliche einiges los. Doch ansonsten gibt es noch einiges zu tun, um den Anspruch einer grünen Wohlfühl-Oase für Familien inmitten der Stadt einzulösen. Im Moment dominiert noch der Eindruck einer Öde aus kurz geschorenem, grünen Rasen und hellgrauen Pflastersteinen.Auf dieser weiten Fläche fallen bereits einige Akzente ins Auge: so die an der Schnittfläche von Forbacher Passage und City-Promenade platzierte Stahlplastik des französischen Künstler Dominique Colombino. Es bleibt zu hoffen, dass flüchtige Passanten an dieser Stelle die liebevoll gestalteten Details zur Kenntnis nehmen. Auffällig wirkt auch das Baumhaus, das der Münchner Bildhauer Florian Aigner geschaffen hat. Fachkreise loben Aigner als einen Mann, der Kunst auf Spielplätze bringt. Doch, so mein ganz bescheidenes Urteil als Vater, Großvater, Onkel und Patenonkel: Kinder werden mit dieser Kletterskulptur in der Forbacher Passage rasch fertig sein. Und die (wenigen) Bänke stehen ausgerechnet auf einer gepflasterten Fläche vor einer Geschäftsfront am Rande - dort, wo man sich wahrscheinlich am wenigsten hinsetzen will.Doch es sollen ja nun noch weitere Bänke und Tische und vor allem auch zusätzliche bespielbare Elemente wie ein Wasser sprudelndes Steinrelief kommen. Und damit nimmt dann hoffentlich auch das Wohl-Gefühl zu.

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